Pfarrkirche zum hl. Martin in Eugendorf

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Pfarrkirche Eugendorf, Südansicht
Pfarrkirche Eugendorf, Innenansicht von der Empore aus
Der neue Stiegenaufgang zur Pfarrkirche Eugendorf

Die Pfarrkirche zum hl. Martin ist die Pfarrkirche der Pfarre Eugendorf in der Flachgauer Marktgemeinde Eugendorf. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Marktgemeinde.

Geschichte

Die Pfarrkirche Eugendorf "St. Martin" wurde anno 788 erstmals urkundlich erwähnt. Der Barockbau ist von einem Friedhof und einer Mauer umgeben. Besonders sehenswert sind vor allem die Kreuzigungsgruppe von Meinrad Guggenbichler 1702, die spätbarocke Feninger-Kanzel und die "Thronende Maria mit Jesuskind" am Hauptaltar.

1701 erbaute Jeremias Sauter die Turmuhr der Pfarrkirche für 213 fl.

Von 1682 stammt die Muttergottes mit Kind und Gloriole von Adam Hartmann (55 fl).

Die Predigtkanzel schuf Christoph Feninger in den Jahren 1736/37[1] und kostete 10.372 fl.

1745 kommt die alte Monstranz von Seekirchen nach Eugendorf (aus dem Jahre 1680, 203 fl).

Innenrenovierung der Pfarrkirche Eugendorf in Jahr 1983

Nachdem es schon seit längerem sehr augenscheinlich war, dass die Pfarrkirche einer Renovierung bedurfte, traten im Jahr 1980 dazu die Bestrebungen in die praktische Phase.

Es wurde ein Renovierungsausschuss gegründet und mit den ersten Planungsarbeiten begonnen. Die Leitung der Renovierung oblag Architekt Peter Schuh. Er bezeichnete das Vorhaben als "restaurative Erneuerung des Kircheninnenraumes". Restaurativ im Sinne von Tobias Kendler, welcher im Jahr 1736 die Kirche schuf.

Es galt einerseits die Altäre, Bilder und Plastiken zu erhalten, andererseits der Erneuerung, die sich durch die Veränderung der liturgischen Ordnung ergab, Rechnung zu tragen und auch den Volksaltar zu verwirklichen. Zugleich wurde die viel zu kleine Sakristei erweitert.

Der Boden wurde neu gepflastert, neu wurden die Kirchenstühle und die Elektrik sowie eine Heizung wurde eingebaut.

Der Kostenrahmen belief sich bei sieben Mill. Schilling. Es wurde eine Sammlung organisiert, wobei 30 Sammler tätig waren, die auf eine große Spendenbereitschaft in der Bevölkerung stießen.

Am 13. März 1983 wurde in der Kirche der letzte Gottesdienst vor dem Umbau abgehalten und schon am 26. November 1983 erfolgte die Eröffnungsfeier mit Altarweihe durch Weihbischof Jakob Mayr. An den Umbauarbeiten beteiligten sich neben den Firmen eine große Zahl an freiwilligen Helfern, um sich dadurch für den Umbau der Ortskirche solidarisch zu zeigen.

Die Orgel wurde fast ganz neu errichtet und am 7. Dezember 1986 eingeweiht.

Orgel

Orgelbauer Ludwig Mooser fertigte 1847 eine neues Instrument für die Eugendorfer Vikariatskirche,[2] von ihr ist das spätklassizistische Gehäuse mit römischem Zifferblatt erhalten geblieben. In dieses wurde 1986 von der Oberösterreichischen Orgelbauanstalt St. Florian bei Linz (heute Orgelbau Kögler, St. Florian) eine neue Orgel eingebaut, die 21 Register auf zwei Manualen und Pedal aufweist.

Disposition 1986

Orgel von 1986, Gehäuse von 1847
Hauptwerk C–g3
Principal 8′
Gedackt 8′
Octav 4′
Flöte 4′
Quint 22/3
Superoctav 2′
Terz 13/5
Mixtur IV–V 11/3
Trompete 8′
  • Tremulant
Schwellwerk C–g3
Gedackt 8′
Viola 8′
Principal 4′
Rohrflöte 4′
Gemshorn 2′
Quint 11/3
Scharff 1′
Schalmei 8′
  • Tremulant
Pedal C–f1
Subbaß 16′
Octavbaß 8′
Weitoctav 4′
Posaune 8′
  • Koppeln als Tritte und Züge: II/I, I/P, II/P.
  • Schwelltritt

Filialkirchen

Bildergalerie

Vergleichsbilder vor und nach der Kirchenrenovierung von 1983 in der Pfarrkirche Eugendorf

weitere Bilder

 Pfarrkirche zum hl. Martin in Eugendorf – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

Einzelnachweise

  1. Kerschbaum, Roland Peter: Die Kanzellandschaft in den Salzburger Kirchen. Künstlerische Entwicklungslinien des liturgischen Verkündigungsortes vom 16. bis 18. Jahrhundert. Magisterarbeit Universität Salzburg 2003, S. 149.
  2. Statt der alten Orgel wurde 1847 von L. Moser für 710 fl. eine neue hergestellt; Joseph Dürlinger: Historisch-statistisches Handbuch der Erzdiöcese Salzburg in ihren heutigen Grenzen. Erster Band: Ruraldecanate des Flachlandes, Salzburg 1862, S. 38.