Kongregation der Pallottiner
Die Pallottiner sind eine ordensähnliche Gemeinschaft der römisch-katholischen Kirche.
Allgemeines
Die Benennung "Pallottiner" verweist auf den Gründer Vinzenz Pallotti (* 1795; † 1850). Der offizielle Name ist "Gesellschaft des Katholischen Apostolates" (lateinisch: Societas Apostolatus Catholici).
Die Pallottiner sind kein Orden, sondern eine Gesellschaft apostolischen Lebens. Die Mitglieder (Priester und Brüder) kennen keine Gelübde, sondern versprechen ihrer Gesellschaft Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam, Beharrlichkeit in der Berufung, Gütergemeinschaft und selbstlosen Dienst.
Österreich gehört zur deutschsprachigen Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner; diese entstand im Jänner 2007 durch Zusammenschluss der beiden deutschen Provinzen und der österreichischen Region und hat ihren Sitz in Friedberg bei Augsburg in Bayerisch-Schwaben.
Die Pallottiner und Salzburg
In Deutschland bestanden bis 2007 zwei Provinzen der Kongregation (die Benennungen erfolgten im Jahr 1925): Die Dreifaltigkeitsprovinz (gegründet 1894 bzw. 1905, Sitz in Limburg) und die Herz-Jesu-Provinz (Sitz ab 1923 in Bruchsal, ab 1929 in Friedberg).
1926 erwarb die Herz-Jesu-Provinz das Johannes-Schlössl als Studienheim für ihre Studenten, die von dort aus die Universität besuchten. Die Dreifaltigkeitsprovinz hatte bereits 1924 die Pfarre "Maria Königin des Friedens" in Wien-Favoriten übernommen. Aus beiden Teilen wurde 1947/48 die österreichische Regio "Vom Heiligen Geist" gebildet, die bis 2007 bestand.
1941 beschlagnahmte die Gauleitung das Johannes-Schlössl und richtete darin ein NS-Schülerheim ein.
Ab 1950 wurde das Johannes-Schlössl Sitz des Regional-Oberen. 1953 gelang es dem Schweizer Pater Emil Holenstein, das Haus aus der Beschlagnahmung durch die amerikanische Besatzungsmacht zu lösen und den Wiederaufbau zu beginnen. 1954 wurde es als Apostolats-Haus für Exerzitien, Einkehrtage, Seminare, Werkwochen und für Gäste eröffnet.
1947 hatte die Kongregation der Pallottiner die seelsorgerische Arbeit in Lehen – der nachmaligen, 1965 gegründeten, Stadtpfarre Salzburg-Lehen – übernommen. Mit ihrer Unterstützung wurde 1962–64 die Lehener Pfarrkirche errichtet, die dem im Jahr 1963 heiliggesprochenen Gründer Vinzenz Pallotti geweiht wurde. Der vor der Kirche liegende Platz wurde 1975 Vinzenz-Pallotti-Platz benannt.
Die Pallottiner führten ein Internat im Marketenderschlössl auf dem Mönchsberg. Dieses wurde 1986/87 geschlossen.
In Salzburg wirkten oder wirken insbesondere die folgenden Pallottiner:
- Konrad Barth (* 1934), Johann Bauer, Johann Baumann (* 1914; † 1987), Benno Biehler (* 1943), Gerhard Bockisch, Johann Böhmer, Josef Anton Brenzinger, Gualterus Dittmann (* 1906), Aloys Dörflinger (* 1906; † 1983), Theodor Dudenhausen (* 1909), Karl Ebner, Anton Egerer, Alois Fechtig, Emilian Fehrenbacher (* 1908), Karl Fischer, Alois Frank, Adolf Goldschmidt, Manfred Gottschalk (* 1932; † 1982), Franz Greb, Alfred Gruber (* 1949), Hugo Grumer, Georg Häußler (* 1905), Hermann Hellriegel, Erwin Helmle, Alois Hofmann, Herbert Höhler, Emil Holenstein (* 1902; † 1979), Friedrich Huber (* 1911), Hermann Huber, Werner Hunold, Jakob Jobst, Symphorian Kopf, Alois Kremshuber, Leo Kruck, Otto Kutter, Fridolin Larbig, Augustin Läufer (* 1914; † 1999), Matthias Lechner (* 1914), Gustav Lederer, Janusz Lischke, Josef Marquard (* 1901), Hermann Josef Mayer, Johannes Menzel, Georg Mordstein, Leonhard Müller (* 1903; † 1987), Bernhard Nacke, Erich Nawroth, Johann Obernhuber, Karl Probst, Volker Rank, Fridolin Renner, Ernst-Paul Rummel (* 1917; † 2014), Josef Sandner, Franz Sattler (* 1905), Helmut Scharler (* 1956), Lorenz Schaubeck, Lorenz Scheu, Anton Schmid, Johannes Schmider, Friedrich Schmitt, Georg Schrammel, Ludwig Schweiger, Sebastian Schweiger, Franz Seubert (* 1914), Alfred Simon, Ludwig Sittenauer, Herbert Sniegocki, Johannes Stabel (* 1908; † 1958), Wilhelm Stadelbacher (* 1908; † 1986), Eugen Stefan, Konrad Strobel, Toni Tanner, Konrad Vetter, Josef Vikoler (* 1947), Albrecht Wagner, Richard Ludwig Weick, Franz Josef Wunderle;[1]
- Heinrich Buchdrucker, Lehen; Franz Büttner; Paul De Brant, Lehen; Josef Dörflinger, Lehen; Josef Eichenhofer (* 1927; † 2010), Rektor; Theo Greis, Lehen; Rainer Haaf; Josef Haimerl, Lehen; Ewald Hartmann (* 1938), Stadtpfarrer von Salzburg-Lehen und Regional; Fritz Heer, Lehen; Bernhard Heßling, Lehen; Emil Holenstein, Regional; Alois Kremshuber (* 1956), Stadtpfarrer von Salzburg-Lehen; Lorenz Lindner (* 1946), Regional; Johannes Linke, Lehen; Rainer Meyer (* 1939), Pfarrprovisor von Zell am See; Josef Schmid, Rektor und Regional; Alois Schwarzfischer, Rektor und Regional; Hans Wamsler, Rektor; Franz Josef Weber, Lehen; Marian Wos, Lehen.[2]
Das Amt des Regionals (Regional-Oberen) der Regio "Vom Heiligen Geist" bekleideten:
- 1947–196x: Emil Holenstein
- 196x–197x: Josef Schmid
- 1972–1987: Ernst-Paul Rummel
- 1987–1996: Ewald Hartmann
- 1996–2005: Alois Schwarzfischer
- 2005–2007: Lorenz Lindner
Das Amt des Rektors der Örtlichen Kommunität bekleideten:
- 19xx–196x: Josef Schmid
- 1969–1972: Ernst-Paul Rummel
- 197x–198x: Josef Eichenhofer
- 1984–1996: Alois Schwarzfischer
- 1996–200x: Hans Wamsler
- seit 200x: Alois Schwarzfischer (nochmals)
Weiterführend
Für Informationen zu Kongregation der Pallottiner, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema
Weblinks
Quellen
- Wikipedia-Artikel "Pallottiner"
- orden-online.de
- www.pallottiner.org: "Wie Salz in der Erde". Pallottiner feiern ihr 90. Jubiläum in Salzburg
- Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar > Geschichte der deutschsprachigen Pallottiner
- verlinkte Salzburgwiki-Artikel
- "Wer hier ins Haus kommt, merkt, dass wir Pallottiner ein bisschen anders sind" – Interview mit P Alois Schwarzfischer SAC
Einzelnachweise
- ↑ RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia), Suche nach "SAC"
- ↑ Pfarrbrief Nr. 81 (Weihnachten 2011) der Pfarre Lehen zum Hl. Vinzenz Pallotti, S. 7, und andere Quellen, z. B. Salzburgwiki