Laura Feiersinger
Laura Feiersinger (* 5. April 1993 in Saalfelden am Steinernen Meer) ist eine Fußballspielerin aus Saalfelden am Steinernen Meer. Die junge Pinzgauerin spielte bis 2010 mit der Frauenmannschaft des USK Hof in der ÖFB-Frauenliga. Seit Sommer 2018 ist sie bei der deutschen Bundesligamannschaft 1. FFC Frankfurt (mittlerweile SG Eintracht Frankfurt) tätig.
Sportliche Laufbahn
Nachwuchs
Laura, die Tochter der Salzburger Fußballlegende Wolfgang Feiersinger, versuchte sich seit ihrer Kindheit in verschiedenen Sportarten: Biathlon, Leichtathletik, Crosslauf und eben Fußball. Sie zeigte sich in allen Bereichen talentiert und eroberte z. B. für den LC Saalfelden startend den Schüler-Staatsmeistertitel im Crosslauf. Auch in das Schul-Sport-Modell (SSM) stieg sie als Leichtathletin und Fußballspielerin ein und entschied sich erst mit 15 Jahren endgültig für das runde Leder.
Im April 2008 wurde Feiersinger in das SSM-Patenschaftsmodell aufgenommen. Als "Pate" auf ihrem Weg nach oben stand ihr Heimo Pfeifenberger, ein langjähriger Vereinskollege ihres Vaters bei Austria Salzburg und einer der erfolgreichsten Salzburger Fußballspieler überhaupt, mit Rat und Tat zur Seite.
Mit dem Fußballspielen begann die Saalfeldnerin im Alter von acht Jahren beim SV Oftering (Oberösterreich). Über den 1. Saalfeldner SK, den Stammverein ihres Vaters, kam sie durch die Kooperation mit dem ESV-ASKÖ im August 2007 zum neugegründeten FC Pinzgau Saalfelden. Im Frühjahr 2008 wurde sie erstmals in der ÖFB-U17-Nationalmanschaft eingesetzt. Nach Abschluss der Saison musste sie aus Altersgründen den Verein verlassen und den Verbandsbestimmungen nach zu einer reinen Frauenfußballmannschaft wechseln.
Beim USK Hof kam Feiersinger nach der Meisterschaft 2007/2008 gleich in den beiden wichtigen Relegationsspielen des Zweitligisten gegen den Meister der 2. Division Ost, SV Groß-Schweinbarth, zum Einsatz. Sie überzeugte in beiden Spielen (6:2 und 4:0) mit ihrer Schnelligkeit, ihrem körperbetonten Spiel und ihrer Übersicht und hatte damit wesentlichen Anteil am erstmaligen Aufstieg der Flachgauerinnen in die ÖFB-Frauenliga.
In der Saison 2008/2009 zählte Laura Feiersinger bereits zur Stammmannschaft des USK Hof und kam regelmäßig, zumeist auf der rechten Außenbahn oder als Stürmerin, zum Einsatz. Gemeinsam mit ihren ebenfalls noch sehr jungen Vereinskolleginnen Sarah Sturm und Sarah Zadrazil war sie zudem fester Bestandteil der österreichischen U-17-Nationalmannschaft.
Deutsche Bundesliga, Nationalteam
Am 9. Juni 2010 debütierte Feiersinger im WM-Qualifikationsspiel gegen Malta in Ottensheim/OÖ in der Österreichischen Nationalmannschaft. Eine knappe Woche später wurde am 18. Juni 2010 ihr Wechsel in die Deutsche Bundesliga zum Aufsteiger SV Herford bekannt. Nachdem der Verein nach nur einer Saison aber wieder aus der Bundesliga abstieg, nahm im April 2011 der FC Bayern München die Saalfeldnerin unter Vertrag.
Am 19. März 2014 erlitt Laura Feiersinger beim Algarve-Cup in Faro (Portugal) im Spiel Österreichs gegen Portugal einen Schien- und Wadenbeinbruch. Nach einer einjährigen Verletzungspause konnte sie im Frühjahr 2015 wieder spielen. Sie war in der Schlussphase der Bundesliga mit dabei und durfte den ersten Meistertitel des FC-Bayern-Frauenteams seit 1976 bejubeln. Auch 2015/16 eroberte der FC Bayern den Titel, Feiersinger verzeichnete dabei nur noch wenig Einsatzzeit. Daher wechselte zur Saison 2016/2017 zum Bundesliga-Konkurrenten SC Sand aus Baden-Württemberg. Mit dem Dorfclub schaffte sie zwei Mal deutlich den Klassenerhalt und erreichte das DFB-Pokal-Finale 2017 gegen VfL Wolfsburg (1:2).
Seit der Saison 2018/19 spielt Laura Feiersinger für den 1. FFC Frankfurt. Seit der Fusion im Sommer 2020 bildet der 1. FFC Frankfurt die Frauenfußballabteilung von Eintracht Frankfurt. In einem weiteren Pokalfinale unterlag Feiersinger 2021 mit 0:1 nach Verlängerung gegen den VfL Wolfsburg. Platz drei in der Bundesligasaison 2021/22 brachte dem Club die erstmalige Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Womens Champions League.
Mit der österreichischen Nationalmannschaft qualifizierte sich Feiersinger 2016 für die Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden. Österreichs Team war die große Überraschung des Turniers und erreichte das Halbfinale, in dem gegen Dänemark erst im Elfmeterschießen mit 0:3 das Aus kam. Laura Feiersinger kam in allen fünf Endrundenspielen zum Einsatz. Vier Jahre später qualifizierte sie sich mit dem Team für die Euro 2021 in England, die aufgrund der Corona Pandemie aber auf 2022 verschoben wurde. Dort erreichte sie mit Österreich das Viertelfinale, wo das Aus gegen Deutschland kam.
Am 11. November 2022 bestritt Laura Feiersinger beim 1:0-Sieg gegen Italien in Lignano ihr 100. Länderspiel für Österreich. [1]
Nach Auslaufen ihres Vertrags bei Eintracht Frankfurt unterzeichnete die Salzburgerin im Sommer 2023 einen Vertrag beim italienischen Meister AS Roma. [2]
Stationen
- SV Oftering (Nachwuchs; 07/2001 – 09/2001)
- 1. Saalfeldner SK (Nachwuchs; 09/2001 – 08/2007)
- FC Pinzgau Saalfelden (Nachwuchs; 08/2007 – 06/2008)
- USK Hof (ÖFB-Frauenliga; 06/2008 - 06/2010)
- SV Herford (Deutsche Bundesliga; 06/2010–04/2011)
- FC Bayern München (05/2011–06/2016)
- SC Sand (06/2016–06/2018)
- 1. FFC Frankfurt - seit Sommer 2020 SGE Frankfurt (07/2018 - 06/2023)
- AS Roma (ab 07/2023)
Erfolge
Verein
- Deutscher Meister: 2014/15, 2015/16 (FC Bayern München)
- DFB-Pokal-Sieger: 2011/12 (FC Bayern München)
- Aufstieg in die Österreichische Bundesliga: 2007/08 (USK Hof)
- Meister in 2. Liga Mitte: 2007/08 (USK Hof)
Nationalmannschaft
- Halbfinalist der Europameisterschaft: 2017
- Zypern-Cup-Sieger: 2016
Auszeichnungen
- Österreichische Fußballerin des Jahres 2012