Heimo Pfeifenberger
Heimo Pfeifenberger (* 29. Dezember 1966 in Zederhaus) ist ein Fußballtrainer und ehemaliger Fußball-Nationalspieler.
Karriere als Spieler
Heimo Pfeifenberger kam erst relativ spät zum Profifußball. Der Stürmer des USV Zederhaus machte mit außergewöhnlich vielen Toren auf sich aufmerksam, 56 Saisontreffer 1986/87 bedeuteten damals Rekord für das Unterhaus. Austria Salzburgs Trainer Hannes Winklbauer holte Pfeifenberger 1987 zum damaligen Zweitdivisionär. 1988 holte Rapid Wien den Salzburger, der als Grün-Weißer auch zum Teamspieler wurde und 1990 zur WM nach Italien mitfuhr, aber ohne Einsatz blieb. Als Austria Salzburg 1992 in die österreichische Bundesliga-Spitze vorstieß, kehrte auch Pfeifenberger zurück. In den Erfolgsjahren bis 1995 mit zwei Meistertiteln, dem UEFA-Cup-Finale und der Champions-League-Teilnahme war Publikumsliebling Pfeifenberger eine der Schlüsselfiguren im violett-weißen Team. 1996 wagte Pfeifenberger den Schritt in die deutsche Bundesliga zu Werder Bremen, wo er gemeinsam mit seinem Freund Andreas Herzog tätig war. 1998, nach seiner zweiten WM-Teilnahme, kam der Lungauer ein zweites Mal zurück zur Austria. Zunehmend wurde er auch auf defensiven Positionen eingesetzt. Die Verletzungspausen wurden immer länger, nebenher startete er als Betreuer des Austria-Amateure-Teams seine Trainerkarriere. 2004 gab Pfeifenberger schließlich den Abschied vom aktiven Fußball bekannt. Obwohl er in der Folge im Nachwuchsbereich des von Red Bull übernommenen Bundesliga-Klubs arbeitete, feierte er 2007 ein Kurz-Comeback in den Reihen von SV Seekirchen, einem Liga-Konkurrenten der Red Bull Salzburg Amateure. Eine schwere Verletzung beendete dieses Engagement.
Dazwischen führte er zu Pfingsten 2005 ein Team, das nur aus Fußballspielern mit dem Namen Pfeifenberger bestand, beim Freundschaftsspiel Pfeifenberger vs Zederhaus aufs Feld. Der USV Zederhaus gewann mit 7:4.
Karriere als Trainer
In der Saison 2007/2008 übernahm Pfeifenberger den Posten als Spielertrainer bei SV Grödig in der Regionalliga West und feierte gleich im ersten Jahr den Meistertitel und damit den Aufstieg in die Erste Liga. Nach Unstimmigkeiten mit Manager Christian Haas, Sohn von Präsidenten Anton Haas, wurde er am 12. Dezember 2008 beurlaubt. Seit Mitte März 2009 arbeitete Pfeifenberger im Betreuerstab von ÖFB-U21-Teamchef Andreas Herzog (ohne aber beim ÖFB angestellt zu sein) und im Juli wurde er als U-13-Trainer in Anif engagiert.
Am 14. Jänner 2009 wurde Pfeifenberger als neuer Trainer des abstiegsgefährdeten Regionalliga West-Klubs Axams präsentiert, doch nur zwei Monate später wechselte er überraschend zurück an seine alte Wirkungsstätte in Grödig. Der Klub schaffte souverän den Wiederaufstieg in die Erste Liga, wo mit Pfeifenberger als Trainer 2010/2011 der Klassenerhalt mit Rang sechs klar geschafft wurde. Im Lauf der darauffolgenden Saison fiel Pfeifenberger trotz steigender sportlicher Tendenz bei Christian Haas erneut in Ungnade. Am 19. März 2012 gab der Klub bekannt, dass die Zusammenarbeit mit dem Coach nach Saisonende nicht mehr fortgesetzt werde.
Am Beginn der Saion 2012/2013 wurde er Trainer des Bundesligaklubs SV Wiener Neustadt und schaffte es zweimal, den als Abstiegskandidat gestarteten Klub in der höchsten Spielklasse zu halten. Im Herbst 2014 reichte er aber nach einem schwachen Saisonstart im November selbst den Rücktritt ein. Pfeifenberger war danach als Experte beim TV-Sender Sky Sport Austria tätig. Am 25. November 2015 wurde er Trainer des Wolfsberger AC. Als Nachfolger von Dietmar Kühbauer führte er den Verein auf den sechsten Platz. In der Saison 2016/17 kämpfte der WAC erneut gegen den Abstieg, erst im Liga-Finish gelang mit Platz acht der Klassenerhalt. 2017/18 kostete eine Misserfolgsserie Pfeifenberger den Job, am 17. März 2018 wurde er nach sechs Niederlagen in Folge und nur einem Sieg in den letzten 22 Spielen entlassen und durch Co-Trainer Robert Ibertsberger ersetzt. Am 8. Jänner 2020 wurde Pfeifenberger als neuer Trainer von FK Suduva Marijampole, dem Meister von Litauen, vorgestellt. In weiterer Folge kamen mit Daniel Offenbacher, Mihret Topcagic und Thomas Salamon auch drei österreichische Spieler zum Club. Nach nur zwei Spielen trennte sich der Club am 15. April von Pfeifenberger.
Seit 1. Juli 2020 ist Heimo Pfeifenberger Trainer des SV Grödig.
Privates
Heimo Pfeifenberger hat die Handelsschule in Tamsweg absolviert, ist gelernter Bürokaufmann, mit Gisa verheiratet, hat drei Kinder (Sandra, Dominik und Christina) und seit März 2009 eine Enkelin (Mona). Sohn Dominik war als Fußballspieler unter anderem bei SV Grödig und Union Hallein tätig.
Erfolge als Spieler
- 2 x Österreichischer Meister
mit Austria Salzburg (1994, 1995)
- 2 x Supercup-Sieger
mit Austria Salzburg (1994, 1995)
- 1x UEFA-Cup-Final-Teilnahme
mit Austria Salzburg 1994
- 1x Torschützenkönig
der österreichischen Bundesliga (1994, 14 Tore, gleichauf mit Klubkollege Nikola Jurčević)
Erfolge als Trainer
- 2x Meister der Regionalliga West
Nationalmannschaft
40 Länderspiele für Österreich
9 Tore
Debüt: 23. August 1989 in Salzburg gegen Island (2:1, 1 Tor)
Abschied: 19. August 1998 in Wien gegen Frankreich (2:2)
2 WM-Teilnahmen (1990 in Italien, 1998 in Frankreich)
Statistik
- 335 Bundesligaspiele Österreich (117 Tore), davon 228 Spiele (75 Tore) für Austria Salzburg
- 31 Europacup-/Champions-League-Spiele (7 Tore), davon 23 Spiele (4 Tore) für Austria Salzburg
Auszeichnungen
- 1x Österreichs Fußballspieler des Jahres
(Wahl durch die Bundesliga-Trainer) 1994
- Austria-Salzburg-Spieler des Jahrhunderts (Fan-Abstimmung)
- Silberner Leonidas/Trainer 2016/17
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- Peter Linden, Hannes Krawagna: Frankreich, wir kommen! Das Österreich-Buch zur Fußball-WM 1998. Salzburg 1998.
- Austriasoccer
- Rapidarchiv