Verkehr in Neumarkt am Wallersee

Seit 1. Juli 2024 gilt im gesamten Gebiet des Stadtzentrums Tempo 30, ausgenommen Köstendorfer Landesstraße (L 206). Hier die Ankündigungstafel im Norden an der Köstendorfer Landesstraße.
Übersichtsplan Tempo-30-Beschränkung ab Ortstafel Neumarkt, ausgenommen Köstendorfer Landesstraße (L 206).
Die Parkplätze im Zentrum der Stadt Neumarkt am Wallersee, Situation bis Frühjahr 2022, jetzt einer weniger.
Verkehrssituation in der Wallbach- und Sportplatzstraße. Bild für Details anklicken.

Dieser Artikel behandelt den Verkehr in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee.

Straßenverkehr

Allgemeines

Östlich des Stadtzentrums verläuft die Umfahrung, die 1989 in Betrieb genommen wurde. Die ehemalige Bundesstraße 1, die Wiener Straße, führt heute durch das Stadtzentrum. Von Westen kommt die Köstendorfer Landesstraße (L 206) von Mattsee, die im Norden des Stadtzentrums weiter Richtung Steindorf in Straßwalchen verläuft.

Die Hauptstraße liegt, ebenso wie weitere Straßen im Stadtzentrum, in einer 30-km/h-Zone.

Seit 1. Juli 2024 gilt im gesamten Gebiet des Stadtzentrums Tempo 30, ausgenommen Köstendorfer Landesstraße (L 206).

Parken

Der innere Bereich der Stadt ist gebührenfreie Kurzparkzone (90 min.). Am nördlichen Rand des Stadtzentrums gibt es den Lötschenparkplatz, der für das Ortskernstärkungsprojekt "Mein Statz" jedoch verkleinert wurde. Etwas weiter südöstlich besteht der Parkplatz Rinnerthaler. Beim Bahnhof Neumarkt am Wallersee stehen drei Parkflächen (Park+Ride-Anlage Neumarkt am Wallersee) kostenlos für Pendler zur Verfügung. Im Bereich der Schulen im südlichen Teil des Stadtzentrums befinden sich weitere Parkplätze, wo allerdings die Parkdauer auf 90 min. beschränkt ist.

Verkehrskonzepte

Ein Verkehrskonzept stammt von Dipl. Ing. Peter Fuchs, Zivilingenieur für Bauwesen in Wals[1].

Begegnungszone

DI Ursula Feix von der bad architects group stellte im September 2013 ein Modell der Begegnungszone für das Stadtzentrum vor.[2] Bei der Vorstellung sprach sich die Mehrheit der anwesenden Wirtschaftstreibenden gegen diese Begegnungszone aus. Diese würde auch einige Parkplätze weniger bedeuten, was die Wirtschaftstreibenden nicht hinnehmen wollten (Auto = Umsatz).

Verkehrsströme

Im Stadtzentrum fließt der Verkehr über die Hauptstraße, die das Stadtzentrum auf seiner gesamten Länge von Norden nach Süden quert.

Hauptstraße

 
Hauptstraße in Neumarkt am Wallersee
 
Hauptstraße in Neumarkt am Wallersee ca. 150 m vor der Einmündung in die Köstendorfer Landesstraße (Vorrangstraße) an einem Donnerstagvormittag

Die Hauptstraße im Stadtzentrum ist trotz einer vorhandenen Umfahrung häufig durch Verkehr überlastet. Viele Autofahrer empfinden die Nutzung der östlich des Stadtzentrums verlaufenden Umfahrung als Umweg. Je nach Ausfahrt ist für von Köstendorf kommenden Autofahrer die Umfahrung bis zu 2,8 Kilometer länger als eine Fahrt durch das Stadtzentrum auf der Hauptstraße. Mangels geeigneter Parkflächen für Lieferfahrzeuge entlang der Hauptstraße kommt es immer wieder zu Staus. Auch Linienbusse bleiben häufig vor dem Stadtamt auf einem der beiden Fahrstreifen für den fließenden Verkehr stehen anstatt die dafür vorgesehenen Halteflächen zu benutzen. Am Freitagnachmittag ist jedoch eine der beiden Halteflächen durch den Flachgauer Schrannenmarkt belegt. Autofahrer, die für einen schnellen Einkauf ihr Fahrzeug am Straßenrand, jedoch nicht auf Parkflächen, abstellen, stellen weitere Hindernisse für den fließenden Verkehr dar. Letztlich führt auch die Nichteinhaltung der 30-km/h-Beschränkung durch Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Situation zwischen Fließverkehr, ausparkenden Fahrzeugen und Fußgängern.

Kreuzung Köstendorfer Landesstraße - Wiener Straße

Ein weiterer Staubereich ist die Kreuzung Köstendorfer Landesstraße - Wiener Straße am nördlichen Ende der Hauptstraße. Bedingt durch die von Westen kommende Landesstraße, die als Vorrangstraße in einer 90-Grad-Kurve in die Wiener Straße Richtung Steindorf geführt wird, staut sich hier der Verkehr (ein- und ausbiegende Fahrzeuge, Fußgänger über zwei Zebrastreifen).

Verkehrssituation in der Wallbach- und Sportplatzstraße

Siehe auch Verkehrserhebung Neumarkt am Wallersee Wallbachsiedlung 2013
Siehe auch Geschwindigkeitsanalyse Neumarkt am Wallersee Sportplatzstraße 2021

Die Stadtgemeinde hegte einen langjährigen, mittlerweile bald 40jährigen Wunsch, den Sportplatz aus dem Wohngebiet abzusiedeln. Seitens der Stadtgemeinde gab es ein Verkehrskonzept, in dem die Absiedlung des Sportplatzes vorgesehen war.[3]

Im Oktober 2014, bei einer Begehung der Straßenzüge Sportplatz- und Wallbachstraße, meinte Bürgermeister Adi Rieger, dass es wohl zu einer Verlegung des Sportplatzes kommen müsse. Ein Termin dazu wurde noch nicht konkretisiert. Konkrete Pläne gab es allerdings bis Juni 2017 immer noch keine, obwohl mehrere Standorte, teilweise schon seit Jahrzehnten, im Gespräch waren. 2021 kündigte Rieger an, dass es nunmehr konkretere Standorte für einen neuen Sportplatz gäbe, die geprüft werden. Überraschend wurde dann aber Ende Oktober 2021 bekannt, dass der Sportplatz nicht abgesiedelt, sondern an seinem bestehenden Standort werde.[4] Er soll zu einer Naturarena umgebaut werden und Zugänge für Besucher neu über die Parkplätze im Schulenbezirk geregelt werden. Allerdings sollen die Sportplatz- und Wallbachstraße weiterhin als Zufahrtsstraßen für ein ebenso geplantes Freizeitareal westlich des bestehenden Sportplatzes genutzt werden. Dort sollen dann auch die Trainings stattfinden. In einem Posting vom 17. Juli 2024[5] meinte dann aber der seit Frühjahr 2024 amtierende Bürgermeister David Egger-Kranzinger, dass die Standortentwicklung beim Sport- und Freizeitzentrum von der Gemeindevertretun noch einmal neu aufgerollt werde. "Nach derzeitiger Planung wird aufgrund der zur Verfügung stehenden Flächen keine Gesamtlösung an einem Standort, sondern Fußballplatz, Schulsportplatz und Freizeitanlagen voneinander unabhängig angedacht."

 
2014: Parkplatzmisere bei Fußballspielen: links und rechts werden die Anrainerparkplätze von Fußballspielbesuchern verparkt.

Die Wallbachsiedlung ist eines der älteren Siedlungsgebiete im Nahbereich des heutigen Stadtzentrums und hat de facto nur eine Zufahrtsstraße, nämlich die Wallbachstraße.

Eine Verkehrserhebung der Stadtgemeinde im Sommer 2014 ergab auf dem kurzen, etwa 120 m langen abschüssigen Teil der Sportplatzstraße Spitzengeschwindigkeiten bis 69 km/h. Auch bei den beiden von der Polizei durchgeführte Radarmessungen im Sommer 2014 wurden Geschwindigkeiten über 50 km/h gemessen. Geschwindigkeitserhebungen im April und Oktober 2021 zeigten dann sogar Werte von 81 km/h!

Trotz Wohnsiedlungen, zweier Kinderspielplätzen, Bodenschwellen und Betonblumentrögen im Sommer,[6] Hinweisschildern und Bodenmarkierungen (30 km/h) fahren viele Autofahrer deutlich schneller als 40 km/h. Am 29. Oktober 2013 wurden zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr knapp 400 Fahrten registriert. Am 3. Juni 2017 waren es zwischen 13:00 und 14:00 Uhr über 200 Fahrten.

Auch Lkw und Reisebusse fahren durch dieses Wohngebiet.

Ein "fast"-Unfall mit Kleinkind brachte erste Änderungen

Nachdem Ende September 2014 beinahe ein kleines Kind beim Spielplatz an der Sportplatzstraße überfahren worden wäre, reagierte Bürgermeister Adi Rieger sofort. Es kam zu einer Begehung der Kreuzung in unmittelbarer Nähe dieses Kinderspielplatzes mit einem Verkehrsexperten. Dabei wurden neben Sofortmaßnahmen (Markierung eines Gehwegs an jenen Teilen der Sportplatz- und Wallbachstraße, an denen ein Gehsteig fehlt, Änderungen der aufstellten Blumentröge) auch mittelfristige Maßnahmen beschlossen (Änderung des Kreuzungsbereichs Wallbach-Sportplatzstraße, verstärkte Radarkontrollen, die allerdings bis auf zwei Mal nie mehr wieder durchgeführt wurden, Stand September 2022) sowie langfristige Ziele (Aufstellung eines fixen Radars, was letztlich durch das Veto der Sozialisten in der Gemeindevertretung verhindert wurde[7]). Bis Herbst 2016 gab es zwei weitere Begehungen ohne dass weitere geplante Maßnahmen umgesetzt wurden, da ein Anrainer Einspruch gegen die geplanten Veränderungen im Kreuzungsbereich Sportplatzstraße-Wallbachstraße erhoben hatte.

 
Markierungsarbeiten 2014 auf der Sportplatzstraße - hier wäre es fast zu einem Unfall mit einem kleinen Kind gekommen

Besondere Unfälle im Stadtgebiet

2015

Ein Pkw fuhr in der Nacht am 18. Oktober 2015 gegen 03:00 Uhr Früh in einen Friseursalon an der Kreuzung Köstendorfer Landesstraße - Wiener Straße. Das Gebäude wurde dabei stark beschädigt, die Insassen des Wagens flüchteten zu Fuß und ließen das total zerstörte Fahrzeug zurück. Im Lauf des Tages stellte sich dann der Lenker. Der 29-Jährige aus der Steiermark, der in der Nähe von Neumarkt arbeitete, sagte, er sei im Schock davongelaufen. Die anderen drei Personen, die sich offenbar beim Unfall im Wagen befunden hatten, seien Zufallsbekanntschaften gewesen, sagte der Lenker.[8]

2020

Nach Angaben der Polizei ereignete sich der schwerer Verkehrsunfall am Montag, den 20. Juli 2020, gegen 17:30 Uhr. Eine 85-jährige Einheimische war mit ihrem Pkw in eine mit einer Stopp-Tafel beschilderte Kreuzung im Gewerbegebiet von Pfongau[9] eingefahren - offenbar ohne anzuhalten. Im Auto befand sich der 13-jährige Enkelsohn der Frau. Im Kreuzungsbereich kollidierte der Pkw mit einem auf der Querstraße herannahenden Lkw eines 55-jährigen Flachgauers, der trotz Vollbremsung einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern konnte. Durch den Aufprall wurde der Pkw in eine angrenzende Wiese geschleudert und kam in dieser zu liegen. Durch den Aufprall erlitt die 85-Jährige schwere Verletzungen, denen sie noch an der Unfallstelle erlag. Der 13-jährige Enkelsohn konnte sich nach dem Unfall noch selbst aus dem Fahrzeug befreien und erlitt leichte Verletzungen. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt.[10]

Schienenverkehr

Neumarkt am Wallersee liegt an der Westbahnstrecke und ist an das S-Bahn-System des Großraums der Stadt Salzburg angeschlossen. Seit einigen Jahren halten stündlich einmal auch die ÖBB railjets. Zeitweise gab es auch Halts der Züge des privaten Personentransportunternehmens WESTbahn. 2022 gab es keine WESTbahn-Halts mehr.

Linienbusverkehr

Neumarkt am Wallersee ist mit zwei Buslinien des Postbus im Salzburger Verkehrsverbund (SVV) erreichbar. Neben mehreren Haltestellen im Stadtgebiet gibt es eine zentrale Haltestelle vor dem Stadtamt sowie beim Bahnhof Neumarkt am Wallsee.

Bahnhof Neumarkt am Wallersee

Die Haltestelle Bahnhof Neumarkt am Wallersee wird von folgenden Linien angefahren:

Der Bahnknoten Bahnhof Neumarkt am Wallersee wurde in den Jahren 2019 und 2020 komplett neu erbaut.

Bilder

  Verkehr in Neumarkt am Wallersee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle www.dipfuchs.at
  2. www.sessionnet.at, pdf, Details, abgefragt am 16. September 2013, am 1. Juni 2021 Link erneuert
  3. In einem Arbeitspapier "Entwicklungsziele und Maßnahmen" aus dem Jahr 2008 wird eine Fläche im Norden des Gemeindegebiets im Raum Bahnhof Neumarkt am Wallersee bereits vorgeschlagen, die Quelle, ein PDF war zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags noch abrufbar, bei einer Kontrolle im Juni 2017 nicht mehr
  4. Quellen dazu siehe Artikel über den Sportplatz.
  5. www.facebook.com, abgefragt am 18. Juli 2024
  6. Laut Auskunft des Bürgermeisters müssen diese Hindernisse im Winter entfernt werden, da sonst die Schneeräumung nicht möglich wäre
  7. Stadtinfo Neumarkt am Wallersee
  8. www.sn.at, 18. Oktober 2015
  9. www.facebook.com/FFNeumarkt
  10. www.sn.at, 21. Juli 2020