Felsenreitschule

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Die Salzburger Felsenreitschule
Zuschauerraum und Bühne in der Felsenreitschule
Karte
historische Aufnahme, undatiert

Die Felsenreitschule ist ein Kultur- und Veranstaltungsstätte im Festspielbezirk in der Altstadt der Stadt Salzburg.

Geschichte

Die glatten, zueinander in einem rechten Winkel stehenden Wände am Mönchsberg, entstanden durch Skarpierung im Zuge der Befestigung der Stadt Salzburg während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 1694 wurde dort unter Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, vermutlich nach Entwürfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach, die Sommerreitschule eingerichtet (es gab auch eine Winterreitschule). Das Festungsbauwerk wurde mit umlaufenden Arkadengalerien aus flachen Rundbogen in drei Geschossen ausgestattet, insgesamt 96, die direkt aus dem Fels herausgehauen wurden.

Das heute Felsenreitschule genannte Bauwerk wurde im 18. Jahrhundert und im 19. Jahrhundert als Zuschauerraum für Reiterspiele und Tierkämpfe genutzt. Mit der Auflösung des Salzburger Fürstenhofes und damit auch des Hofmarstalls verlor die Felsenreitschule ihre Funktion.

1930 kam es zu einem Tausch von mehreren ehemaligen Kasernen und verschiedenen Grundstücken zwischen der Stadt Salzburg und der Republik Österreich. So wurde die Stadt Salzburg zum neuen Eigentümer der Felsenreitschule.[1]

In den 1930er-Jahren wurde der Ort als Proben- und Aufführungsstätte zunehmend genutzt. Unter Hugo von Hofmannsthal war die "Fauststadt" berühmt geworden, die man in der Felsenreitschule aufgebaut hatte. 1968/1969 wurden im Zuge der Adaptierungen der Salzburger Festspielhäuser durch Clemens Holzmeister die Zuschauertribüne, die Unterbühne und die erste Überdachung in der Felsenreitschule errichtet.

Dreharbeiten im Frühjahr 1964 für den Film "The Sound of Music".

Aufgrund der Alterung der beweglichen Überdachung wurde diese aus Sicherheitsgründen seit Sommer 1994 nicht mehr verwendet. Es war der Sommer, in dem Peter Stein Shakespeares Römerdramen inszenierte. Die Überdachung wurde über den Winter 2010/2011 vollständig erneuert. Im Mai 2011 sollte die Konstruktion betriebsbereit sein. Auch Peter Stein kehrte mit einer Inszenierung in die Felsenreitschule zurück. Er führte Regie bei Verdis Oper Macbeth, die von Riccardo Muti dirigiert wurde.

Nach der Festspielsaison 2011 wurde auch der Bühnenturm saniert. Dieser war von Clemens Holzmeister 1937/1938 erbaut worden. Das bisher als Kostümfundus genutzte Obergeschoß wurde als Probe- und Veranstaltungsraum für 99 Personen adaptiert. Die Gesamtkosten für diese Investitionen betrugen 8,5 Mill. Euro, ein Drittel davon finanzierten die Festspiele und Sponsoren.

Heute dient er ganzjährig als Aufführungsstätte, insbesondere für die Salzburger Festspiele und das Salzburger Landestheater.

Die Salzburger Felsenreitschule wurde im April 2025 aufgrund ihrer Rolle als Kinoschauplatz – allen voran in "The Sound of Music" ("Meine Lieder - meine Träume") – in die Liste der "Schätze der europäischen Filmkultur" aufgenommen. Die Felsenreitschule war der dritte Kinoschauplatz in Österreich, der in diese Liste aufgenommen wurde. Die ersten beiden waren das Wiener Riesenrad (dank "Der Dritte Mann") und der Bond-Installation "007 Elements" in Sölden auf 3 000 Metern Seehöhe.[2]

Bildergalerie

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Video-Link

Quellen

Einzelnachweise