Salzburger Skisiege auf Sizilien

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Über Salzburger Skisiege auf Sizilien berichtete Joachim Glaser in einem Beitrag in seiner Rubrik "Schatztruhe" in den "Salzburger Nachrichten".

Geschichte

Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass man in den 1950er- und 1960er-Jahren Skirennen auch in tief gelegenen Fremdenverkehrsorten durchführte. So umfasste der FIS-Rennkalender Rennen oberhalb von Granada in der spanischen Sierra Nevada in Andalusien, auf Sizilien in Süditalien, im Zederngebirge im Libanon im Nahen Osten, in Uludag nahe Bursa südlich des Marmarameeres in der Türkei (mit dreistündigem Fußmarsch zum Start) oder im Kaukasus östlich des Schwarzen Meeres.

An diesen Rennen nahmen jedoch nur kleine Teams teil und so waren die Startplätze bei den Akteuren sehr begehrt.

Besonders beliebt waren die Rennen an den Hängen des Vulkans Ätna auf Sizilien. Anfang April 1965 schickte der ÖSV eine allerdings starke Mannschaft nach Sizilien. Darunter war Christl Ditfurth, eine "Frühjahrsspezialistin", die für den Wintersportverein St. Johann im Pongau startete. Im Riesentorlauf gehörte sie zu den 20 Weltbesten. In diesen ersten Apriltagen 1965 wollte Ditfurth das Pech der vergangenen Monate vergessen machen. Und sie schaffte es mit Siegen während der beginnenden Zitronen- und Orangenblüte: Im Riesentorlauf siegte sie vor der deutschen Olympiasiegerin Heidi Schmid-Biebl, im Slalom vor ihrer Teamkollegin Heidi Zimmermann. Frühere "Ätna"-Sieger waren Lotte Blattl (1955), Ernst Oberaigner (1959) und Sieglinde Bräuer (1964) gewesen.

Es gab aber auch im Land Salzburg Skirennen im späten Winter und am Anfang des Frühlings. So gab es ein traditionelles Mai-Rennen in Mühlbach am Hochkönig, wo Skispringer Slalom fuhren und die Alpinen Skirennläufer über die Schanze im Riedingtal sprangen. Dann gab es den Zehnerkar-Riesentorlauf in Obertauern, den Josefi-Torlauf in Piesendorf. Von 1937 bis 2018 gab es unregelmäßig auch Skirennen vom Hohen Sonnblick.

Außerhalb Salzburgs waren es der Slalom in der Watzmann-Ostwand und der auf dem Stilfser Joch. Von 1933 bis 1967 gab es mit Unterbrechungen die Großglockner-Skirennen.

Das Ende der Frühjahrsrennen begann mit dem tragischen Lawinentod von Barbi Henneberger und Bud Werner 1964 im Oberengadin in der Schweiz. Dabei wurden 14 Skiasse verschüttet, von denen zwölf ausgegraben werden konnten. Unter den Überlebenden befanden sich die ÖSV-Läuferin Edda Kainz und die "goldenen" französischen Olympiageschwister Christine und Marielle Goitschel. Bei einem anderen Lawinenunglück 1967 in St. Anton am Arlberg fand die Tiroler Weltcup-Siegerin Gertrud Gabl den Tod. Im Frühjahr 2000 war die zweifache Salzburger Landesmeisterin Evelyn Hofer eines der zwölf Opfer eines Lawinenunglücks am Großen Schmiedinger.

Quelle