Nach der Signa Prime Selection AG wird auch die zweite große Immobiliengesellschaft der Gruppe, die Signa Development Selection AG, in einem Konkursverfahren abgewickelt. Das folgt aus der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, der den Revisionsrekurs der Signa abgewiesen und die Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Wien bestätigt hat. Damit wird das bisherige Sanierungsverfahren als Konkursverfahren weitergeführt.
Wie bei der Prime hat der OGH mit der Entscheidung vom 30. Dezember auch dem im März 2024 beschlossenen Treuhandsanierungsplan der Signa Development rechtskräftig die Bestätigung versagt. Laut OGH waren die formalen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt.
Andrea Fruhstorfer, die bisher als Sanierungsverwalterin agierte, wird im Konkursverfahren nun als Masseverwalterin gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Arno Maschke tätig. Man werde die Signa Development in enger Abstimmung mit den zuständigen Insolvenzorganen bis auf Weiteres fortführen, teilte Fruhstorfer mit. Ziel sei, das Unternehmensvermögen bestmöglich im Interesse der Gläubiger zu verwerten. Die Verwertungen werden allerdings aufgrund des Vertrauensverlusts bei den Stakeholdern sowie wegen des Wegfalls der Steuergruppe wesentlich schwieriger und auch mit hoher Wahrscheinlichkeit "weniger erfolgreich als geplant möglich sein", teilte Fruhstorfer mit.
Sie verwies darauf, dass man im Frühjahr einen Treuhandsanierungsplan erarbeitet habe, der den Gläubigern eine möglichst hohe Quote auf ihre Insolvenzforderungen ermöglichen sollte. Dieses Konzept sei, so Fruhstorfer, unter starker Einbindung der Gläubiger entwickelt worden und im März 2024 von einer qualifizierten Mehrheit befürwortet worden. Bekanntlich hatte der Leiter der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, gegen die Treuhandsanierung Rekurs eingelegt und damit beim Oberlandesgericht recht bekommen.
Signa Development hatte am 29. Dezember 2023 Insolvenz beantragt. Damals standen Passiva von 4,5 Mrd. Euro Aktiva in Höhe von 1,3 Mrd. Euro gegenüber. Von der Insolvenz waren rund 300 Gläubiger sowie 28 Beschäftigte betroffen.