CO₂-Flottenziele müssen erreicht werden und die Konkurrenz aus China steht vor der Tür. Für Autohersteller zählt jetzt, so viele Autos mit alternativen Antrieben zu verkaufen wie nur möglich. In Österreich gelingt das ganz gut. "Wir haben reichlich zu tun", erklärte am Donnerstag Kfz-Handelssprecher Klaus Edelsbrunner im SN-Gespräch.
Um insgesamt 30 Prozent auf 25.745 Stück legten im September die Pkw-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Was den Markt derzeit pusht, sind nicht nur die reinen Elektroautos, die um knapp 22 Prozent zulegten. Insbesondere der Absatz der Hybridmodelle erreicht neue Rekorde. "Das ist aktuell die Haupttechnologie", betont Edelsbrunner. Die Neuzulassungen von Benzin-Hybriden stiegen im September um fast 70 Prozent, seit Jänner gab es ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wobei die höchste elektrische Reichweite im Verkehr die Plug-in-Modelle (PHEV) erreichen.
Zusammengerechnet legten im September sowie auch seit Jahresanfang die Pkw mit alternativen Antrieben - Elektro und Hybrid - um gut 60 Prozent zu. Gleichzeitig sinken die Absätze bei Verbrennern deutlich, vor allem der Dieselmotor ist bei Pkw deutlich weniger gefragt.
So wurden seit Jahresbeginn um mehr als ein Viertel weniger Diesel-Pkw neu zugelassen, sie kamen nur noch auf rund 25.800 Stück. Im Vergleich dazu: Reine Elektroautos wurden fast doppelt so viele verkauft (46.100). Benzinautos kamen seit Jänner bis Ende September auf ein Minus von 6,2 Prozent und insgesamt 60.600 Stück. Im selben Zeitraum wurden beinahe 80.000 Benzin-Hybrid-Modelle abgesetzt.
Einem reinen Umdenken bei den Konsumenten ist der Schub bei den elektrischen und elektrifizierten Autos nicht zu verdanken. "Die Hersteller liefern kaum noch anderes", sagt Edelsbrunner, wobei im Handel das Verhältnis von Hybridmodellen zu reinen Elektroautos bei 8:2 liege. "Mit einem Hybridauto sehen sich die Kunden auf der sicheren Seite." Schon im vergangenen Herbst habe sich in dem Bereich ein großes Plus abgezeichnet.
Zugute kommt den Konsumenten derzeit auch der Kampf um eine neue Marktaufteilung, in dem sich die Hersteller in einer sich veränderten Autowelt befinden. Dabei drücken großflächige Rabatte und Aktionen die Preise. Hans Peter Schützinger, Chef der Porsche Holding Salzburg, warnt bereits vor einer "gefährlichen Aktionitis".