Laufen wird immer mehr zum Ganzjahressport - mit ordentlichen Wachstumsraten im Winter. "Bei Laufschuhen verzeichneten wir in den vergangenen Monaten ein sattes Plus", erklärte am Mittwoch Intersport-Austria-Geschäftsführer Franz Koll. Die Bereiche Running und Fitness stechen in der Bilanz des ersten Geschäftshalbjahres (September 2024 bis Ende März 2025) mit zweistelligen Zuwächsen hervor. "Immer mehr Österreicherinnen und Österreicher laufen auch im Winter, sie sind halt anders angezogen", freut sich der Intersport-Chef über den Wandel. Dem Trend entsprechend führe man nun etwa auch Gravel-Laufschuhe im Sortiment.
Die Intersport-Gruppe in Österreich zeigt sich insgesamt fitter als die Gesamtbranche, die im Vorjahr laut eben veröffentlichten Zahlen ein Umsatzminus von 4,9 Prozent einfuhr. Intersport verzeichnete im ersten Geschäftshalbjahr ein Umsatzplus von 4,7 Prozent auf 405 Mill. Euro, auch im Kalenderjahr 2024 habe man ein Umsatzplus von 1,7 Prozent erzielt, betont Koll, "wir sind sehr zufrieden, wie es läuft." Nur zu 25 Prozent seien die Zuwächse auf Preissteigerungen zurückzuführen, "75 Prozent gehen auf Steigerungen bei der Frequenz". Die konjunkturelle Entwicklung insgesamt sei freilich weiter "nicht optimal".
Wachstumstreiber im noch laufenden Skiwinter war einmal mehr das Verleihgeschäft mit einem Umsatzplus von 17 Prozent, manche Rental-Shops hätten neue Rekordumsätze verzeichnet, erklärt Koll. Die Sporthändler profitierten hier freilich auch vom florierenden Wintertourismus.
Die touristischen Sporthändler sieht der Intersport-Chef insgesamt etwas besser aufgestellt, sie stünden weniger unter Druck als die Kollegen in den urbanen Bereichen. In den Städten hänge sehr viel von den Mitbewerbern in der Umgebung und der Lage ab. Auch wirke sich der Schneemangel in den niedrigeren Lagen aus. "Bei Bobs, Rodeln, aber auch im Langlaufbereich gab es zweistellige Umsatzrückgänge." Auch bei Tourenski sei die Entwicklung weiter negativ, "der Markt ist immer noch gesättigt".
Weiter abgebaut werden die Überbestände bei den Fahrrädern, der Lagerdruck bei den Rädern sei nach wie vor gegeben. Intersport startet deshalb mit Rad-Aktionen ins Frühjahr. Große Preissprünge seien heuer nicht zu erwarten, sagt Koll, günstiger als jetzt werde es aber auch nicht, "ich würde nicht abwarten, wenn ich mir ein Rad kaufen möchte". 2026 dürften sich die Preise bei Fahrrädern wieder auf ein normales Niveau einpendeln.
Gute Geschäfte erwartet Intersport heuer im Rad-Verleih, der - als Pendant zum Skiverleih - gerade in den Tourismusregionen deutlich anzieht. 80 der 170 Rent-Stationen verleihen mittlerweile auch Fahrräder. Insgesamt zählt die Intersportgruppe in Österreich 280 Standorte und 104 Händler.