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Mark Mateschitz und Red Bull expandieren in Kanada: Warum Nordamerika in Trump-Ära immer wichtiger wird

Getränkekonzern baut Werk in Kanada. Pläne reiften noch in der Ära von Dietrich Mateschitz

Red Bull schafft mit seinem Energydrink weiterhin jährlich neue Rekordumsätze.
Red Bull schafft mit seinem Energydrink weiterhin jährlich neue Rekordumsätze.

Der Energydrink-Hersteller, dessen Produktion beim Vorarlberger Hersteller Rauch sowie einer seit 2019 etablierten eigenen Fertigung für die USA konzentriert ist, baut in Kanada eine weitere Produktionsstätte. Interessant ist dies vor allem deshalb, weil dort erstmals auch die Vormischzutaten des Getränks außerhalb von Österreich hergestellt werden sollen. Die "Presse" hat mit Verweis auf Bauunterlagen am Sonntag vom Projekt berichtet. Eine Stellungnahme von Red Bull dazu gibt es vorerst nicht.

Fertigungen in Vorarlberg, der Schweiz, den USA und Großbritannien

Das neue Werk, das schon in Bau ist, entsteht in Chilliwack in der Provinz British Columbia. 60 Arbeitsplätze sind vorgesehen. Dort hat Red Bull 15 Hektar Grund erworben. Bisher produziert der weltweit größte Energydrink-Hersteller sein Grundstoffgemisch in Ludesch in Vorarlberg. Den Großteil füllt der Safthersteller Rauch dann in Dosen ab. 2005 kam als Abfüllstätte Widnau in der Schweiz dazu. Indes gibt es eine gemeinsame Fabrik in Glendale, Arizona. Auch an einer Abfüllanlage in Großbritannien hält Red Bull 47,5 Prozent. Seit 2022 ist Red Bull zudem im deutschen Baruth in Brandenburg vertreten, 2027 soll ein Produktionscampus zur Abfüllung in North Carolina fertiggestellt werden.

Pläne reiften schon unter Dietrich Mateschitz

Für die erste Produktion der geschützten Rezeptur außerhalb Österreichs fiel die Wahl auf das kanadische Chilliwack. Mit Donald Trumps Zollpolitik hat das aber nichts zu tun. Der Fabrik-Deal wurde bereits am 15. Dezember 2022 abgeschlossen und war somit noch unter der Führung von Dietrich Mateschitz, der im Oktober 2022 gestorben ist, vorangetrieben worden. Die Investitionssumme ist nicht bekannt.

Von Trumps Strafzöllen weitgehend unabhängig

Das tatsächliche Mischen der Zutaten und das Abfüllen in Red-Bull-Dosen sollen dann übrigens in den USA stattfinden. Diese machen fast die Hälfte des Konzernumsatzes aus. Die Pläne reiften damit übrigens schon deutlich vor den von US-Präsident Donald Trump erhobenen Strafzöllen von 50 Prozent auf importiertes Aluminium. Mit der eigenen US-Fertigung seit 2019 wird Red Bull von diesen nur eingeschränkt getroffen.

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