Anstieg in Salzburg hoch - Quote weiterhin niedrig
Besonders vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren im vergangenen Monat die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg. In Oberösterreich stieg die Zahl der Arbeitssuchenden auf 35.621 Personen, ein Plus von 16,3 Prozent. In Salzburg waren 10.774 Personen arbeitslos gemeldet, ein Plus von 13,8 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Für Salzburgs AMS-Chefin Jacqueline Beyer sind diese Zahlen kritisch. "Eine beunruhigende Entwicklung zeigt sich bei den Langzeitbeschäftigungslosen: Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23,2 Prozent bzw. 416 auf 2206 Personen. Wenn man dies mit dem massiven Rückgang der offenen Stellen im Bundesland Salzburg in Relation setzt, entsteht ein besorgniserregendes Bild."
Salzburg verzeichnet zwar im Bundesländervergleich mit 3,8 Prozent hinter Tirol die zweitniedrigste Arbeitslosenquote. "Der neuerliche Rückgang der offenen Stellen im Bundesland Salzburg, der uns den zweithöchsten Wert in dieser Statistik beschert, ist ein deutliches Warnsignal, dass sich der Salzburger Arbeitsmarkt weiterhin eintrübt."
Regional betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit in allen Salzburger Bezirken. Den stärksten prozentuellen Anstieg erlebt der Lungau mit einem Plus von 30,6 Prozent auf 222 arbeitslose Personen. Den zweithöchsten Anstieg verzeichnete Salzburg-Umgebung mit 25,8 Prozent auf 2238 Arbeitssuchende vor Salzburg-Stadt, wo die Zahl der arbeitslosen Menschen um 14,4 Prozent auf 4766 Personen anstieg.
Was die kommenden Monate bringen könnten
Einen Blick in die Zukunft haben unlängst Wirtschaftsforscher gewagt: Auch wenn die Lage am Arbeitsmarkt angespannter sei, entwickle sich dieser angesichts der Schwäche der Realwirtschaft erstaunlich robust, sagte das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo voraus. Die Arbeitslosenquote (nach nationaler Definition) wird von 7,0 Prozent 2024 heuer auf 7,5 Prozent ansteigen und 2026 wieder auf 7,3 Prozent zurückgehen, so die Prognose. Die Arbeitslosigkeit wird 2025 vor allem deshalb steigen, weil deutlich mehr Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das liege einerseits an vergangenen Pensionsreformen - etwa der Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen. Gleichzeitig sei mit mehr ausländischen Arbeitskräften zu rechnen, die auf Arbeitssuche seien.