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Umsatzeinbruch bei KTM Fahrrad: "Können uns nicht beklagen - wir machen noch Gewinn"

Die Radhersteller knabbern nach wie vor an hohen Lagerbeständen. Bei KTM Fahrrad in Mattighofen ist man trotz Umsatzeinbruchs nicht unzufrieden. "Wir haben 30 Jahre lang jedes Jahr höhere Umsätze gemacht, jetzt sind wir in der Konsolidierung", sagt KTM-Fahrrad-Geschäftsführer Stefan Limbrunner.

Der Radmarkt kommt langsam wieder in Schwung.
Der Radmarkt kommt langsam wieder in Schwung.

Die KTM Fahrrad GmbH in Mattighofen hat im Geschäftsjahr 2023/24 (per 31. Juli) einen Umsatzeinbruch von 601 auf 425 Mill. Euro hinnehmen müssen. Grund ist der massive Nachfragerückgang bei Fahrrädern, zeigt die am Donnerstag im Firmenbuch veröffentlichte Bilanz des Unternehmens, das Wert darauf legt, nichts mit der KTM AG der Pierer Mobility zu tun zu haben.

Gewinn schrumpfte von 67 Mill. auf 33,9 Mill. Euro

Das Ergebnis vor Steuern halbierte sich bei KTM Fahrrad auf 41,6 Mill. Euro. Der Jahresüberschuss sank von 67 Mill. auf 33,9 Mill. Euro. Auf die Gewinnausschüttung wurde verzichtet, die Eigentümer beließen das Geld im Unternehmen. Der Mitarbeiterstand sank von 419 auf 381 Arbeiter und Angestellte.

Die Umsatzerlöse 2023/24 waren laut Lagebericht vor allem dem hohen Auftragsstand aus dem Vorjahr zu verdanken. Der Lagerbestand war zum Ende des Geschäftsjahres jedoch mit 113.000 Stück deutlich höher als im Jahr davor (89.146).

Seit Jahresbeginn 40 Prozent der Lagerbestände abgebaut

Beim Unternehmen zeigt man sich nicht unzufrieden. "In Zeiten, in denen andere Verluste schreiben und in die Insolvenz schlittern, können wir uns nicht beklagen, dass wir nur noch gut 35 Millionen Euro Gewinn machen", erklärt KTM-Fahrrad-Geschäftsführer Stefan Limbrunner, man habe die Preise gut durchsetzen können. Insgesamt musste Österreichs Fahrradbranche im Vorjahr bei den E-Mountainbikes einen Preisabsturz von im Schnitt 400 Euro verkraften.

Seit eineinhalb Jahren nur noch Ein-Schicht-Betrieb

"Wir haben 30 Jahre lang immer höhere Umsätze als im Jahr davor gehabt, jetzt sind wir in der Konsolidierung, der Markt hat sich verändert", so Limbrunner, der für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 ähnlich hohen Gewinn und Umsatz wie zuletzt erwartet. Die Lagerbestände habe man seit Jahresbeginn um gut 40 Prozent abbauen können. Seit eineinhalb Jahren produziert KTM Fahrrad im Ein-Schicht-Betrieb nach zuvor zwei Schichten. Ende Juni bei der Fahrradleitmesse Eurobike in Frankfurt wollen die Mattighofener mit neuem Gravel- und Rennrad-Sortiment, neuen Schaltkonzepten sowie neuen Farben punkten. "Wir sind laufend im Gespräch mit den Händlern, die Stimmung hat sich zuletzt deutlich gebessert", betont Limbrunner.

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