Bei Schäden an der Immobilie greift teilweise die Eigenheim- bzw. Haushaltsversicherung, deckt aber in den meisten Fällen nur Schäden von 5.000 bis 10.000 Euro ab. Auch aus dem Katastrophenfonds bekommen Betroffene im Regelfall nur 20 Prozent des Schadens abgegolten. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss entsprechende Versicherungen wie etwa gegen Katastrophen - oder in der Landwirtschaft gegen Hagelschäden und Überschwemmung abschließen. "Es ist aber so, dass die meisten Menschen nicht versichert sind und folglich bleiben die Meisten auf einem großen Teil des Schadens sitzen und müssen ihn selber finanzieren", sagte Sinabell am Freitag im Ö1-"Mittagsjournal" des ORF-Radio.
Viele Betroffene stünden damit vor einer echten Notlage. "Daher sollten wir über eine Verbesserung des Systems nachdenken", so der Wifo-Ökonom. Laut Sinabell muss man dafür ins Ausland schauen, denn in Belgien oder der Schweiz gebe es beispielsweise gut funktionierende Modelle. So könnte man mehrere Naturgefahren in einer Versicherung bündeln und eine Elementarversicherung daraus machen.
Das würde natürlich die Prämien erhöhen, aber gleichzeitig auch einen Rechtsanspruch auf Schadensabgeltung schaffen. Wie stark sich die Prämien erhöhen würden, sei schwer abschätzbar, in Deutschland seien Berechnungen zu ähnlichen Überlegungen aber auf zusätzliche Kosten von durchschnittlich 150 Euro pro Haushalt pro Jahr gekommen. Zu bedenken gebe es dabei aber, dass Haushalte in gefährdeten Gebieten höhere Prämien zahlen müssten als Haushalte in weniger gefährdeten Gebieten. Für Sinabell sind diese zu erwarteten Mehrkosten bei einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden der Hauptgrund, warum keine Partei in Österreich eine solche Art der Versicherung in ihrem Programm habe.