Spenden: AT07 2040 4000 4358 "Spende Sri Lanka"
Zwei Tage nach dem verheerenden Seebeben und dem anschließenden Tsunami waren Rettungskommandant Gerhard Huber und sein späterer Nachfolger Anton Holzer schon in Sri Lanka. Der Marschbefehl sei schon am Tag nach der Katastrophe vom 26. Dezember 2004 gekommen, sagt Holzer heute. Ihre Aufgabe sei es gewesen, Österreicher zu finden und bei der Heimreise zu unterstützen. "Wir haben dann Leute getroffen, die waren nur in Badehose und hatten sonst nichts bei sich." Und die konnten sich noch glücklich schätzen, mit dem Leben davongekommen zu sein. Insgesamt starben in den Flutwellen 230.000 Menschen in Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand.
Hilfsprojekt gestartet
Beeindruckt von den dramatischen Ereignissen und auch von der besonderen Hilfsbereitschaft, die man in Sri Lanka erlebte, habe man noch auf dem Rückflug einen Beschluss gefasst, sagt Holzer. "Der Gerhard hat zu mir gesagt: Das war so eindrucksvoll. Machen wir ein Projekt."
Es war eine Mischung aus kluger Planung, großem persönlichen Engagement und auch glücklichen Zufällen, die das folgende Fischerdorf-Projekt zu einem nachhaltig wirkenden Hilfsprojekt werden ließ. Die "Salzburger Nachrichten" - allen voran die frühere Miteigentümerin Trude Kaindl-Hönig - waren von Beginn an mit dabei und halfen, die Spenden zusammenzubringen.
80 Häuser und 30 Boote entstanden
Unawatuna ist eines der vielen Dörfer, die von der Flutwelle schwer getroffen wurden. Häuser wurden zerstört, Familien zerrissen. Hier sollte in sicherer Entfernung vom Wasser im Landesinneren ein neues Dorf entstehen. "Wir haben damals gesagt: Was braucht ein Fischer? Ein Haus und ein Boot", sagt Holzer.
Mithilfe von Spenden sollten 80 kleine Häuser und 30 Boote gebaut werden, auch ein Tageszentrum für Kinder entstand.
Einer der glücklichen Zufälle war die Bekanntschaft mit der Österreicherin Ursula Saleh, die damals in Sri Lanka lebte. Die politisch vernetzte Frau half mit Kontakten zu lokalen Behörden und bei der Grundstücksuche. Ihr Vater, der zuvor in Dubai in der Baubranche tätig gewesen war, wurde der Bauleiter. "Er war sehr genau und ließ auch einmal eine Mauer wegreißen", sagt Anton Holzer.
Ein weiterer Baustein des Erfolgs des Projektes war es, die künftigen Bewohner in die Planungen miteinzubeziehen. "Wir wollten so bauen, wie die Singhalesen leben." Dazu gehörte, dass man in den Dachgiebel schauen kann - ohne Decke für einen Dachboden. "Dem Glauben nach befinden sich dort die Geister der Ahnen", sagt Holzer.
Eindrucksvolle Begegnung
SN-Lokalredakteur Heinz Bayer reiste im April 2005 mit nach Sri Lanka, um sich die Arbeiten an dem Dorf, das auf einer ehemaligen Palmölplantage entstehen sollte, anzusehen. "So viele Menschen, die alles verloren haben, hofften auf Hilfe", sagt Bayer. Besonders einprägsam war für ihn die Begegnung mit Sunil: Der Mann war in der Arbeit, als der Tsunami kam. Drei Töchter und seine Frau ertranken in der Flut. Von seinem Haus standen nur mehr Ziegelreste. "Er hat mir damals gesagt, er wünscht sich nichts sehnlicher als ein Haus, in dem er wieder aus dem Fenster schauen kann."
Bereits Ende des Jahres war es so weit. Im Dezember 2005 erschien in den SN ein Artikel von Heinz Bayer, in dem er ein Foto von Sunil veröffentlichte, auf dem er aus dem Fenster seines neuen Hauses blickte.
Unterstützung bis heute: Englischkurse, Nachhilfe und Kindergarten
Eine Million Euro sammelte das Rote Kreuz mit den SN. Vom Land Salzburg kamen noch 200.000 Euro dazu. Sein 2021 verstorbener Vater habe viele Hilfsprojekte organisiert, sagt Gerhard Hubers Sohn Martin. "Aber bei dem Projekt in Sri Lanka hatte er wie bei keinem anderen das Gefühl, etwas Nachhaltiges zu bewirken." Deshalb habe sich die Familie nach dem Tod Hubers dazu entschieden, Sri Lanka weiter zu unterstützen: mit einem Schulprojekt, in dem Englischkurse angeboten werden, ein Kindergarten betrieben wird und 600 Kinder Nachhilfe bekommen.
Spenden: AT07 2040 4000 4358
"Spende Sri Lanka"