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Starmaggedon für Obama

Ein Charity-Event in George Clooneys Villa sorgte für einen Geldregen für die Wiederwahl-Kampagne des amtierenden US-Präsidenten.

Kathrin Pilz

In Erwartung eines Verkehrschaos sprach man von George Clooneys Fundraiser-Event für Barack Obama in der vergangenen Woche als "Starmageddon". Doch der große Stau blieb weitgehend aus, eine gigantische Summe Geldes kam dafür herein: Ein Rekord von 15 Millionen Dollar wurde an diesem Abend generiert, an dem Washington-Powerplayers mit Hollywood-Celebrities in Clooneys Villa gemischt wurden. Das Geld wurde nur zu gut einem Drittel durch die Eintrittskarten der rund 150 Gäste zu je 40.000 Dollar eingenommen. Obamas Wahlkampagne kassierte den anderen Teil der Millionen durch eine Onlinelotterie, bei der man für drei Dollar ein Ticket für das Dinner gewinnen konnte. Beth Topinka, eine Lehrerin aus New Jersey, und Karen Butcher, eine Hausfrau und Mutter aus Florida, waren die glücklichen Gewinner.

Zusammen mit ihren Ehemännern konnten die beiden nicht nur mit Obama, sondern auch mit Barbra Streisand, Robert Downey Jr., Salma Hayek, Tobey McGuire und Jack Black beim Dinner sitzen, für dessen Zubereitung Starkoch Wolfgang Puck zuständig war. Der gebürtige Österreicher - der schon ungezählte Male erfolgreich für den "Governers Ball" und andere Oscarpartys das Catering ausgerichtet hat - servierte ein Menü, das angeblich "noch viel besser" als die Oscarparty-Leckerbissen gewesen sein soll.

Aber nicht nur das exzellente Essen machte den Abend zum Erfolg, sondern auch das komödiantische Talent von Clooney und Obama. "Wir haben viel Geld eingenommen", so Obama zu Beginn des Abends. "Und zwar, weil die Menschen George Clooney lieben. Sie mögen mich, aber sie lieben George! Und zu Recht!" Obama witzelte, dass für sein berühmtes "Hope"-Poster ein Foto verwendet wurde, auf dem er neben Clooney zu sehen war. "Dies ist das erste Mal, dass man Clooney aus einem Foto wegretuschierte. So etwas gab es noch nie und wird es auch nie mehr geben". Am Tag vor dem Fundraiser hatte sich Obama erstmals klar für die Legalisierung der Homo-Ehe ausgesprochen. Das Wort "homosexuell" musste der Präsident jedoch vor den liberalen Hollywoodgästen nicht einmal mehr erwähnen. Der Satz: "Gestern haben wir für News gesorgt!" war genug Information, um die Partygäste in Applaus ausbrechen zu lassen.

Die Beziehung zwischen Obama und Hollywood war in den vergangenen Jahren nicht immer nur rosig. Anders als Präsident Clinton, der seine Affinität zu Hollywood immer lautstark deklarierte und der während seiner achtjährigen Amtszeit häufig in den Häusern der Movie-Mogule zu Gast war, gibt sich Obama ein bisschen distanzierter und verärgerte Hollywood sogar bisweilen. Man warf Obama vor, zu große Kompromisse mit den Republikanern zu machen. Doch Obamas Unterstützung für die Rechte der homosexuellen Paare hat ihm in Hollywood viele Punkte eingebracht. Auch wenn Obama seit 2008 einiges an Unterstützung in Hollywood eingebüßt hat, bevorzugt ihn Tinseltown immer noch gegenüber Mitt Romney.