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Warum Seth MacFarlane ein unbekanntes Wesen ist

Der diesjährige Oscar-Moderator ist durch eines seiner Laster, den Whiskey, der Katastrophe am 11. September 2001 entkommen. Deshalb wird er auch vor seinem Auftritt ein, zwei Gläschen zusprechen.

Kathrin Pilz

Falls Sie noch nie vom diesjährigen Oscar-Moderator Seth MacFarlane gehört haben, sind Sie keineswegs allein. Die Zeitschrift "The New Yorker" sah sich anlässlich seiner Berufung zum Oscar-Host veranlasst, ein sechsseitiges Profil zu bringen. Die US-Website "Huffington Post" veröffentlichte den Beitrag "Wer ist Seth MacFarlane? 17 Dinge, die Sie über den nächsten Oscar-Moderator wissen sollten".

Obwohl die meisten seine Arbeit kennen, sind viele nicht mit dem Namen und Gesicht vertraut, das dahintersteckt. Das mag daran liegen, dass der 39-Jährige zumeist hinter den Kulissen arbeitet. MacFarlane ist der Macher der erfolgreichen Kult-Comicserien "Family Guy", "American Dad" und "Cleveland Show" sowie der Regisseur des Kinohits "Ted" im Jahr 2012.

Andererseits ist es die Vielzahl von Talenten, die es schwierig macht, all diese Arbeiten mit ein und demselben Namen in Verbindung zu bringen. Wikipedia nennt ihn einen Schauspieler, Synchronsprecher, Trickfilmzeichner, Produzenten, Regisseur und Sänger.

Im zarten Alter von zwei Jahren begann MacFarlane bereits Cartoons zu zeichnen und publizierte mit acht Jahren regelmäßig seine Comic Strips in einer lokalen Zeitung in Connecticut. Später besuchte er die Designschule in Rhode Island, wo er sich auf Animation konzentrierte. Er kreierte und zeichnete seine Erfolgsserien nicht nur, sondern verlieh gleich mehreren der Hauptfiguren seine Stimme. Zuletzt dem sexsüchtigen, drogenabhängigen Teddybären in seinem Regiedebüt "Ted", das er auch gleich mitproduzierte.

MacFarlane trat in mehreren ausverkauften Live-Musical-Comedy-Shows auf und brachte schließlich auch das Soloalbum "Music is better than words" heraus. Dafür heimste er eine Grammy-Nominierung ein. Für seine Comicserien gewann er zwei Mal den Emmy. 2008 bezeichnete ihn "Entertainment Weekly" als den "Smartest Guy in TV".

Hat Seth MacFarlane auch Schwächen? Laut eigenen Aussagen schaut er oft zu tief ins Glas und kommt gern zu spät. Aber genau diese Eigenschaften haben Seth am 11. September 2001 das Leben gerettet. Er hatte am 10. September bis spät nachts getrunken und verpasste am nächsten Tag um wenige Minuten den American-Airline-Flug Nummer 11, der wenig später von Terroristen in den Nordturm des World Trade Centers gesteuert wurde. Er ist seither überzeugt, dass Alkohol ein Retter in der Not ist, und hat angekündigt, vor seinem Oscar-Auftritt einen oder zwei Whiskeys zu kippen. Bleibt nur für die Veranstalter zu hoffen, dass er nicht seiner zweiten Schwäche nachgibt und zu spät zur Show aufkreuzt.