Gesellige Einkehr, freudvolle Bewegung und die Belebung überlieferter Volkstanzformen sind die Grundlagen so mancher Tanzveranstaltung. Die begeistern auch in unserer Zeit immer mehr junge Menschen.
Eindrucksvolle Beispiele sind die Kathreintanzfeste im Müllner Bräu oder das kürzlich von über Tausend Tanzpaaren besuchte Edelweißkränzchen im Salzburger Kongresshaus.
"Musikantisches" und "Unterhaltsames" führt hier Jung und Alt zusammen; zwei persönliche Ausdrucksformen, die gerade für die Volksmusik von besonderer Bedeutung sind.
Im Wort "unterhalten" finden wir den wichtigen Wert der Begegnung, der freudigen Mitteilung und der heiteren Seite des Lebens. Einfache Volkstänze formen eine lustige Gemeinschaft und erfahrene Musikanten helfen schwungvoll über manche Hürden hinweg.
Zwei besondere Tanzgeiger - Rudi Pietsch und Hermann Härtel - erhalten heuer den Tobi-Reiser-Preis. Er wird Anfang März vom Verein der Freunde des Salzburger Adventsingens für Leistungen auf dem Gebiet der Volks- und Alltagskultur verliehen. Vor allem mit dem Ensemble "Die steirischen Tanzgeiger" haben Pietsch und Härtel gemeinsam volksmusikalische Aufführungsgeschichte geschrieben und für viele seither neu entstandene Gruppen Vorbildwirkung ausgeübt. "Die beiden Musiker und Kulturvermittler sind seit mehr als drei Jahrzehnten wirksame Botschafter volkskultureller Inhalte und Formen und die großen Innovatoren des Geigenspiels in Österreich und Bayern", heißt es in der Jury-Begründung. Rudolf Pietsch ist Mitarbeiter in Forschung und Lehre am Institut für Volksmusikforschung an der Wiener Musikuniversität.
Hermann Härtel leitet die Citoller Tanzgeiger und ist Lehrbeauftragter für Volksmusik an verschiedenen Musikuniversitäten. In Salzburg war es Tobi Reiser, der mit der Brauchtumsgruppe "Jung Alpenland" in den Stadtsaal des Festspielhauses und 1958 zum ersten Volkstanzfest in das Salzburger Kongresshaus lud.
Dankbar erinnern sich die Volkstänzer an Schorsch Kaufmann, den Forstmann der bayrischen Saalforste. Er war unermüdlich mit seiner Diatonischen unterwegs und brachte die "Sternpolka" in unsere Tanzfeste. Zu Anfang gab es nur die "Flachgauer Musikanten" mit Tobi Reiser sen., die "Salzburger Geigenmusik" und die "Salzburger Tanzlmusik".

