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Was bleibt, wenn der Strom ausfällt

Alles elektrisch, der Strombedarf steigt ständig. Kein Wunder also, dass uns jeder Stromausfall innehalten lässt.

Thomas Hofbauer
Was bleibt, wenn der Strom ausfällt
Was bleibt, wenn der Strom ausfällt

Mit einem Kawumm zog das erste Sommergewitter auf. Blitze zuckten, und nach einer Viertelstunde des Wetterns flackerte das Licht im Wohnzimmer, um uns vorerst in der Dunkelheit zurückzulassen. Der Kühlschrank jaulte wegen der nahenden Unterbrechung der Kühlkette einen letzten Alarmruf, dann war es mucksmäuschenstill und finster. Blackout, das Horrorszenario unserer technisierten Zivilisation.
Doch halt, das Handy umgab plötzlich ein Lichtschein, ein SMS. Hallo Welt! Kein Wunder, hier liefert ein Akku den Strom und auch die Verbindung zur nächsten Basisstation war vorhanden, ein paar Stricherl weniger auf der Empfangsanzeige und kein Highspeed-Internet, aber immerhin.

Das aufflackernde Display ließ keine Kerzenscheinromantik aufkommen, stattdessen die Frage, ob eine ausfallsichere Handyverbindung mittlerweile das Wichtigste zum Überleben ist.

Die Antwort lieferte die Bergrettung bereits Wochen vorher. Eine Funktion mit dem Namen "Finde mein Handy" führte sie zu einer schwer verletzten Frau, war die Schlagzeile. Und auch eine zweite Suche verlief dank dieses Programms rascher. Die Bergretter würden selbst die Software installieren, hieß es, denn sie könne ihnen die Arbeit erleichtern. Die Zeit, als gewarnt wurde, dass ein Handy auf dem Berg keinen ausreichenden Schutz biete, ist offenbar längst vorbei. Jeder Gipfel steckt mittlerweile in der Datenwolke. Nur wenn der Akku schlappmacht, hat man mit einem Schritt den Anschluss an die Mitwelt verloren.

Und zu Hause? Ganz anders, denn da lässt uns das nächste Sommergewitter bei einem Glas Wein und Kerzenschein wieder näher zusammenrücken.