SN.AT / Kolumne / Blog / WM-Intern

Eine Rüge und eine einfache Rechnung

Deutschland ist nach dem Freudentaumel zur Tagesordnung zurückgekehrt.

Michael Unverdorben

Ist Deutschland denn schon Weltmeister? Nein, so ausgelassen gejubelt wurde am Wochenende über einen 2:1-Vorrundensieg gegen Schweden, den 24. der FIFA-Weltrangliste. Bis zur Titelverteidigung ist es noch ein langer und vor allem steiniger Weg. Auch die Gefahr eines historischen Vorrunden-K.-o. in Russland ist noch immer nicht endgültig gebannt. Die einfache Rechnung: Deutschland braucht am Mittwoch (16 Uhr) gegen Südkorea einen Sieg, am besten mit zwei Toren Unterschied, dann stünde der Weltmeister sicher im Achtelfinale. Und sogar der Gruppensieg wäre so noch möglich.

Bundestrainer Joachim Löw ist nach dem Freudentaumel längst zur Tagesordnung zurückgekehrt. Nach einem Training am Montag im WM-Stammquartier in Watutinki fliegt der DFB-Tross heute, Dienstag, in die 700 Kilometer von Moskau entfernte Hauptstadt der Republik Tatarstan nach Kasan. Fehlen wird im entscheidenden letzten WM-Gruppenspiel wohl Sebastian Rudy. Der hatte gegen Schweden einen Trümmerbruch der Nase erlitten und wurde operiert. "Man sollte darauf vorbereitet sein, dass er nicht spielen kann", sagte Assistenztrainer Marcus Sorg. Innenverteidiger Jérôme Boateng ist nach Gelb-Rot gesperrt. Mats Hummels hingegen kann nach Problemen am Halswirbel wieder auflaufen.

Indessen hat Teammanager Oliver Bierhoff jene DFB-Mitarbeiter gerügt, die demonstrativ in Richtung der schwedischen Betreuerbank gejubelt hatten. "Das darf nicht passieren. Das ist eigentlich nicht unsere Art von Fairplay und Sportgeist", sagte Bierhoff zu den Provokationen. "Wir haben uns entschuldigt. Und sie haben die Entschuldigung auch angenommen."