Die nackten Zahlen sind beeindruckend: Atletico Madrid hat in zehn Spielen der Primera Division acht Siege und zwei Unentschieden geholt, ist damit als einziges Team in Spanien immer noch ungeschlagen. 21 Treffer stehen auf der Habenseite, und nur zwei (!) Gegentore haben die stolzen "Colchoneros" kassiert. Wer also gegen Atletico gewinnen will, muss zuerst ein Lösungsmittel gegen die Betonabwehr des spanischen Hauptstadt-Clubs erfinden.
Am Wochenende wurde die Aufgabe für Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg, der Mittwoch (21 Uhr) am sechsten und letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase im direkten Duell gegen Atletico Madrid um den Aufstieg ins Achtelfinale spielt, noch einmal zusätzlich erschwert. Während die Bullen bei der Admira in eine peinliche 0:1-Niederlage liefen, eroberten Atletico mit einem souveränen 2:0-Heimsieg über Real Valladolid die Tabellenspitze in Spanien. Trainer Diego Simeone rotierte in Hinblick auf den Champions-League-Showdown auch, aber bei weitem nicht so extrem wie sein Pendant auf der Salzburger Betreuerbank, der US-Amerikaner Jesse Marsch. So spielte etwa Weltklassestürmer Luis Suarez von Beginn an, der spanische Teamkicker Koke oder der portugiesische Jungstar Joao Felix kamen erst in der zweiten Hälfte zum Einsatz. Ebenso wie Marcos Llorente, der als Joker zum 2:0-Endstand traf. Das 1:0 hatte Mittelfeldspieler Thomas Lemar erzielt.
Atletico bleibt in Spaniens Liga vorerst das Maß der Dinge. Stadtrivale Real Madrid liegt bereits sechs Punkte zurück, der FC Barcelona - unglaublich, aber wahr - gar zwölf. Das Selbstvertrauen sollte also stimmen. Ganz anders als bei den Salzburgern ...


