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Almwandern in der Stadt

Am historischen Almkanal entlang von der Pflegerbrücke über Leopoldskron in die Stadt Salzburg.

Christian Heugl
Der 12 Kilometer lange Almkanal bringt Lebensenergie in die Stadtteile.
Der 12 Kilometer lange Almkanal bringt Lebensenergie in die Stadtteile.
Der 12 Kilometer lange Almkanal bringt Lebensenergie in die Stadtteile.
Der 12 Kilometer lange Almkanal bringt Lebensenergie in die Stadtteile.
Aus der alten Suchmann-Schleuse wurde ab 2006 die neue „Alm-Welle“.
Aus der alten Suchmann-Schleuse wurde ab 2006 die neue „Alm-Welle“.

Wenn in der Stadt Salzburg von "der Alm" die Rede ist, geht es meistens um jenen künstlichen Kanal, der seit dem Mittelalter frisches Wasser aus dem Königsee in die Altstadt bringt. Zum Wandern, oder besser zum Begleiten, eignet sich aber auch diese Alm ganz vorzüglich.

Die Spaziergänger werden förmlich mitgetragen und erleben im Vorübergehen das große Potenzial, das im stillen Almwasser steckt. Von der Almkanalwelle für die Surfer bis zu Kleinkraftwerken und Mühlen, von den Kopfweiden bis zum Literaturpreisträger Peter Handke, reicht die Palette der Profiteure. Bestens beschildert und erklärt vom Stadtteilverein Gneis.

Auch die Umwelt profitiert, denn passend zur Fastenzeit kann das Auto ruhig in der Garage bleiben. Vor allem auch deswegen, weil es am Ausgangspunkt kaum Parkgelegenheiten gibt und weil der Zielpunkt weit entfernt in der Salzburger Altstadt liegt. Startpunkt ist die Haltestelle Grödig Pflegerbrücke der Obuslinie 5. Ein paar Meter führt der Weg noch entlang der Eichetstraße Straße stadteinwärts und zweigt dann nach links zum Almverlauf ab. Nach 400 Meter verstärkt der vom Untersberg kommende Rosittenbach den Almkanal und erfreut stromabwärts die vielen Surffans mit der geballten Kraft der Welle. Die Kraft des Wassers ist ebenso für die bald folgende Praxmayermühle wichtig, in der aber auch schon einmal eine Feigenkaffee-Fabrik untergebracht war. Für Peter Handke war die Alm auch ein Kraftort, die literarischen Notizen dazu machte er im heute nicht mehr bestehenden "Almstüberl".

Ein besonders schöner Abschnitt führt anschließend am Schloss Leopoldskron und an dem im Besitz der Stieglbrauerei befindlichen Kraftwerk "Pulvermühle" vorbei, bevor der Almkanal durch den Stiftsarmstollen im Mönchsberg verschwindet, um dann auf der Altstadtseite unter anderem das riesige Rad der Stiftsmühle St. Peter anzutreiben. Die Almkanalwanderer können sich dort mit dem backwarmen Peterer-Brot versorgen und dann frisch gestärkt zur nächsten Bushaltestelle, etwa am Rudolfskai, weiter spazieren.

Karte klicken zum Vergrößern:

Wandertipp Almkanal

Daten & Fakten: Rund um Adnet

So kommen Sie hin:
Bus & Bahn: ab Salzburg Hbf (Südtiroler Platz) mit Obus 5 bis Grödig Pflegerbrücke.
Pkw: von Grödig über die Eichetstraße oder von Gneis über die Berchtesgadener Straße bis zur Abzweigung Pflegerstraße.
Gesamtdauer: 1 ¾ Stunden, 50 Hm, 6,5 Kilometer.
Karte: f&b 391, ÖK 3210
Charakter: T 1
Tipp: 150 weitere Öffi-Wanderungen unter www.salzburg-erfahren.at