Wer auf dem Högl unterwegs ist, kann sich dem Ausblick auf das Becken unserer Landeshauptstadt kaum entziehen. Mit knapp über 800 Höhenmetern bildet dieses weitläufige Hügelland einen sanften Übergang von den mächtigen Kalkbergen zum flachen Alpenvorland.
In historischen Karten wird das Gebiet als "Hegelsberg" bezeichnet. Mittlerweile hat sich die Schreibweise "Högl" durchgesetzt, doch in der Mundart unserer bayerischen Nachbarn ist die Bezeichnung "Hegl" auch heute durchaus geläufig. Ein alter Wanderführer beschreibt die Landschaft um den Högl als Refugium für Naturliebhaber, Kunstkenner und Romantiker und als eine an Kunstschätzen reich gesegnete Kulturlandschaft, womit aber der gesamte Rupertiwinkel gemeint sein dürfte. Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt bei der Laurentiuskirche von Ainring. Von hier geht es auf dem Kreuzweg in knapp einer halben Stunde zur sonnigen Anhöhe um die Kirche auf dem Ulrichshögl hinauf. Nur wenige Schritte entfernt sticht ein Bauernhaus als schönes Beispiel für die einst auch im Flachgau gebräuchliche Verwendung von schwarz-grauen Schlackensteinen als Mauersteine hervor. Lange Zeit wurde am Högl Sandstein gebrochen. Steinmetze schufen wahre Kunstwerke aus diesem Stein für viele sakrale Bauten, auch in der Stadt Salzburg. Hauptsächlich wurde der Högler Sandstein aber für Schleifsteine sowie Fenster- und Türeinfassungen verarbeitet. Von der Straßenkreuzung folgt die Route der Beschilderung in Richtung Stroblalm. Dann im Wald etwa eine halbe Stunde bergan bis zu einer Verzweigung. Hier nach links und weiter zur Neubichler Alm hinauf. Ein bezaubernder Blick schwenkt schon zur nächsten Station der Wanderung - hinüber zur Kirche am Johannishögl -, wo wieder so ein feiner Aussichtsplatz liegt, mit bestem Ausblick auf die Stadt und mit einer einladenden Gastwirtschaft nebenan.
Die Kirche ist für die prächtigen Fresken und für den kostbaren spätgotischen Flügelaltar weitum bekannt. Retour geht es wieder ein Stück hinab in die Senke Richtung Neubichler Alm. Dann rechts der Weg nach Ainring (11) und an der Reiter Alm vorbei entweder direkt oder mit einem Schwenk über Ulrichshögl zum Ausgangspunkt zurück.
So kommen Sie hin: Auf der B20 entweder von Freilassing oder Piding nach Ainring (Schwimmbad- und Ulrichshöglstraße). Parkplätze unterhalb der Kirche.
Gesamt: 2 1/2 Std./320 Hm,
8,1 km. Nach Neuschnee sind Schneeschuhe von Vorteil, ansonsten sind die Wege meist gespurt.
Kirche Johannishögl: Schlüssel im Berggasthof nebenan (Mo. Ruhetag).
Karte: f & b WK 102 od. D9

