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Die Glasenbachklamm

Eine Wanderung durch diese geologische Schatzkammer fasziniert immer wieder aufs Neue. Ganz gleich, in welcher Jahreszeit man unterwegs ist.

Wolfgang Tonis

Eigentlich ist dieses beliebte Wanderziel der Salzburger gar keine Klamm, sondern ein eindrucksvolles Kerbtal, das schluchtartige Abschnitte aufweist. Nur am westlichen Ende gibt es ein kurzes Stück mit senkrechten Felswänden, ansonsten ist das Klausbachtal beidseitig von baumbestandenen Hängen begleitet.

Der Klausbach weist in seinem Namen auf die Holztrift hin. So wurde bis weit über die Mitte des 19. Jahrhunderts Holz getriftet, das die Halleiner Saline als Brennholz benötigte. Bereits beim Wegbau durch den etwa drei Kilometer langen Taleinschnitt im Jahre 1882 legte man erste Fundstücke eines Fischsauriers frei. Wer die "Klamm" durchwandert, begibt sich auf eine geologische Zeitreise von über 200 Millionen Jahren. Der Klausbach hat sich in die Gesteine von der Oberkreide bis in den Unterjura eingeschnitten und Felsformationen offengelegt. Hier hat die Erdgeschichte ihre Spuren hinterlassen.

Sichtbar wird dies durch eindrucksvoll gefaltete Kalkbänke, von gewaltigen Naturkräften gebildete Verbiegungen und Überschiebungen und Fossilienfunde von Lebewesen, die einst in tropischen Meeren lebten. Erklärungen dazu geben die Infotafeln am Geoschauweg, neu hingegen sind künstlerisch aufbereitete Skulpturen urzeitlicher Lebewesen am Wegrand.

Die Runde startet in Glasenbach gleich nach der Klausbachbrücke an der Halleiner Landesstraße. Der angeschriebene Weg führt in wenigen Minuten zum Beginn der Glasenbachklamm. Von hier geht es gemütlich ansteigend bachaufwärts durch den Taleinschnitt. Nach dem oberen Klammende und dem folgenden flachen Abschnitt dreht der Weg bei einer Verzweigung (gegenüber dem Urzeitkrebs) nach links in Richtung Schwaitlalm. Geradeaus geht es zum Gasthaus Ramsau, das sich für eine Einkehr anbietet.

Unweit der Schwaitlalm biegt die Route (10) wieder nach links, führt zwischen Häusern in eine Senke und trifft in der Folge auf die Schwaitl Landesstraße und folgt dieser 800 Meter (bis km 1,8) entlang. Hier geht es dann nach links und unmittelbar vor einem Gehöft nach rechts durch Wiesen abfallend zum Waldrand, dann durch den Waldgürtel wieder nach Glasenbach hinab.