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Ein Blick in Hallein

Eine Kulturwanderung von der Alten Saline in das Keltenmuseum und weiter in die Wallfahrtskirche Maria Dürrnberg. Wie passt das zusammen?

Christian Heugl
Bruno Walpoth in der Ausstellung „Anti-These Hallein“ in der Alten Saline.
Bruno Walpoth in der Ausstellung „Anti-These Hallein“ in der Alten Saline.
Bruno Walpoth in der Ausstellung „Anti-These Hallein“ in der Alten Saline.
Bruno Walpoth in der Ausstellung „Anti-These Hallein“ in der Alten Saline.

Der Parkplatz Pernerinsel im Zentrum von Hallein ist nicht nur kostengünstig, sondern auch ein ideales Sprungbrett für Kulturspaziergänge. Das neue Salz, in der seit 1989 geschlossenen Saline auf der Pernerinsel ist die Kunst, die Aufführungen der Salzburger Festspiele sorgen schon seit 1992 für Gesprächsstoff.

Heuer gelingt das auch in berührender Weise der sensationellen Ausstellung "Anti-These Hallein", die in den großzügig sanierten Räumen des einzigartigen Industriedenkmals noch bis 29. August (Di-So, 13-19 Uhr, Eintritt frei) zum Nachdenken anregt. Wie sich die Arbeitsvorgänge in der Saline und im Bergwerk abgespielt haben, zeigen die Darstellungen in den sogenannten Fürstenzimmern im Keltenmuseum auf der anderen Seite der Salzach. Auf den 72, ab dem Jahr 1757 entstandenen Ölgemälden sind viele Frauen zu sehen, wie sie schwerste Arbeiten verrichten.

Genau dieses Thema nimmt die für ihre feministischen Statements bekannte Künstlerin VALIE EXPORT auf. Ihre großformatigen Schwarz-Weiß-Fotos präsentieren Frauen in den Posen der Alten Meister, nur anstelle der originalen Attribute sind moderne Haushaltsgegenstände, wie etwa ein Bügeleisen, gerückt. Der ironisch verklärte Blick der Frauen spannt den Bogen zur letzten Station der kleinen Kunstwanderung hinauf zu den Heiligendarstellungen nach Maria Dürrnberg. Los geht's!

Vom Ausgangspunkt Pernerinsel führt der Weg nach dem Besuch der Ausstellungen "Anti-These Hallein" in der Alten Saline und VALIE EXPORT im Keltenmuseum über den Pfleger- zum Bayrhamerplatz, wo ein Blick in die Kleinstgalerie 1Blick (Haus Nr. 8) große Erkenntnisse bringt. Weiter über den Schöndorferplatz an der Pfarrkirche vorbei und nun der Ferchlstraße und der Schützengasse folgend hinauf zum Gymnasium.

Hier zweigt der Knappensteig nach rechts in den Graben ab und geht bei der nächsten Weggabelung in einen steilen Treppenanstieg über. Die Sanierung der Treppe ist aufwändig, wer möchte kann sich mit der Finanzierung einer Stufe an den Kosten beteiligen. An der "Roten Kapelle" und, nach der Querung der Straße, an den Salzwelten vorbei, ist auch schon die Kirche Maria Dürrnberg erreicht. Großartig und berührend sind die Malereien, Statuen und Votivbilder im Inneren, umwerfend ist der Blick von außen auf das Salzachtal. Retour wie Anstieg, oder mit dem Bus.

Wanderkarte zum Vergrößern anklicken Wanderkarte Hallein

Daten & Fakten

So kommen Sie hin:

Bus & Bahn: mit der S-Bahn (S3) oder den Buslinien 160 bzw. 170 nach Hallein.
Pkw: A 10, Abfahrt Hallein. Richtung Zentrum auf die Pernerinsel. Parken.
Anstieg: 1 ½ Std., 340 Höhenmeter, 3 Kilometer
Karte: f&b 392, ÖK
Charakter: T 2