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Glänzende Aussichten

Zwischen Winter und Frühling, zwischen Pulver und Firn. Die Berge rund um das Großarltal bieten noch viele Möglichkeiten.

Glänzende Aussichten
Glänzende Aussichten

Je länger die Fahrt in das Großarltal dauert, desto anspruchsvoller werden die Skitourenziele. Ganz hinten im Talschluss in Stockham haben die Tourengeher dann die Qual der Wahl. Vom Keeskogel über den Weinschnabel bis zum Schöderhorn erstrecken sich die unterschiedlichen Möglichkeiten und Hangexpositionen. Ein Berg der Mitte ist das Mureck (2402 m) nördlich vom Schöderhorn. Mit knapp 1400 Metern Höhendifferenz zwar auch kein Spaziergang, aber das Gelände, vor allem das riesige Kreekar, verspricht reinsten Genuss. Außerdem wird dieser schöne Skiberg eher links liegen gelassen und auch die Auswahlmöglichkeit an verschiedenen Hangrichtungen müsste eigentlich jeder Schneeart entgegenkommen.

Ausgangspunkt ist der große Wanderparkplatz im Talschluss (1073 m). Von hier geht es in südöstlicher Richtung zuerst flach querfeldein, dann entweder auf der längeren Almstraße oder über den mit "Murtörl, Kreealm" markierten Sommersteig zügig bergauf. Die neue, bequeme Wirtschaftsstraße hat den Vorteil, dass der steile, vereiste Hohlweg Geschichte ist, ein Nachteil ist allerdings die wenig tourengeherfreundliche Räumung. Mit kurzen Tragestrecken muss also gerechnet werden.

Auf knapp 1400 Meter Seehöhe wird die Straße ostwärts verlassen, an einer schönen Holzkapelle vorbei geht es mäßig ansteigend zur Kreealm, Bichlhütte (1480 m) und von dort wieder mehr Richtung Süden drehend dem Sommerweg folgend in den lichten Wald. Bald zweigt die Hauptroute auf das Schöderhorn nach rechts ab, die Spur auf das Mureck aber folgt weiter dem Sommerweg. Über eine Brücke und einige Gräben verläuft der Anstieg entlang der Murwand bzw. im breiten Grabenboden darunter.

Der nicht allzu steil ansteigende Graben endet im Murtörl (2260 m). Hier stehen ein Kreuz und eine Gedenkinschrift, die darin erinnert, dass auch im Hochsommer ein plötzlicher Wintereinfall lebensbedrohlich sein kann. Im letzten Teil dreht der Anstieg noch einmal Richtung Süden, bevor nach einer halben Stunde der Mureckgipfel erreicht ist. Das Panorama ist großartig, ebenso die Aussicht auf die prachtvollen Abfahrtshänge, die sich am Aufstieg orientieren bzw. nach dem Murtörl in das weitläufige Kreekar schwenken. Wieder im Talboden lohnt noch ein Stopp im Aschauerstüberl, dem Treffpunkt aller Tourengeher.


So kommen Sie hin: über St. Johann in das Großarltal bis in den Talschluss nach Stockham. Großer Parkplatz vor dem Talmuseum. Bus 540 ab St. Johann bis Hüttschlag-Stockham.

Anstieg: 4 Std., 1360 Hm, 5,5 km

Karte: f&b 191, ÖK 3228, 3229

Info: www.lawine.salzburg.at, Meine Spur. Hrsg. v. Christian Heugl - Rupertusverlag Salzburg, 2. Auflage 2012.