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Grödiger Marmorweg

Von St. Leonhard bis Fürstenbrunn. Alles dreht sich auf diesem Weg um den edlen Stein vom Untersberg.

Christian Heugl
Die Marmorweg-Station vor der Wallfahrtskirche St. Leonhard.
Die Marmorweg-Station vor der Wallfahrtskirche St. Leonhard.
Die Marmorsäule wurde zum Dank für die Errettung aus den eisigen Wogen des Almkanals im Jänner 1849 gestiftet.
Die Marmorsäule wurde zum Dank für die Errettung aus den eisigen Wogen des Almkanals im Jänner 1849 gestiftet.

Nicht nur der Glaube kann Berge versetzen, auch die Grödiger Landjugend kann das. Ihnen ist es zu verdanken, dass der alte, etwas in die Jahre gekommene Marmorweg zu neuem Dasein erweckt wurde. Auf einer Strecke von 13 Kilometer erinnern 19 Marmorstationen an die Bedeutung des Steins. Manche der Felsen wiegen mehrere Tonnen, fünf davon wurden von entlegenen Orten an besser zugängliche Stellen gebracht.

Jeder Stein erzählt von einer anderen Querverbindung zum sagenhaften Untersberg, zwischen den Stationen bleibt aber auch viel Spielraum für neue Entdeckungen. Empfehlenswert ist die Aufteilung des Weges in Etappen. Auf keinen Fall sollte aber der Besuch im Untersbergmuseum in Fürstenbrunn fehlen, wo alles Wissenswerte zum Thema präsentiert wird. Unsere allwettertaugliche Runde betrifft allerdings das andere Ende des Marmorweges und verbindet Grödig mit St. Leonhard.

Der weithin sichtbare Ausgangspunkt ist die Pfarrkirche in Grödig. Der Weihestein aus Untersberger Marmor in der Friedhofsmauer (Station 13) wurde vor 1800 Jahren von einem römischen Feldherrn zu Ehren des Gottes Jupiter in Auftrag gegeben. Wieder an der Hauptstraße zweigt die Route nach links ab und trifft nach 200 Metern auf den Christophorus-Brunnen am Marktplatz, der von Bernhard Prähauser im Jahr 1968 geschaffen wurde.

Am Almkanal entlang geht es zum Gemeindeamt, wo die Station 15 an die Prunkstiege und die entzückenden Putten von Raphael Donner (1693 - 1741) im Schloss Mirabell erinnert. Wieder am Almkanal zweigt vor der Feuerwehr ein Weg nach links ab, der das Wasserschutzgebiet in Richtung St. Leonhard quert. Gegenüber vom Gasthof Schorn versteckt sich ein sichelschwingender Marmor-Putto, der aus dem Schlosspark Anif hierher gewandert ist. Wenige Meter weiter erinnert die Station 18 an den prunkvollen Marmor-Brunnen in Altötting, den Erzbischof Paris Graf Lodron 1637 gestiftet hat.

Der Weg 43 zweigt gleich nach dem unscheinbaren Nepomuk-Brunnen nach links ab und führt quer über die Wiese zum Soldatenfriedhof, der zum riesigen Gefangenenlager gehörte. Der Erinnerungsstein und die Informationstafel (Station 17) befinden sich an der großen Kreuzung beim Bachmanngut gegenüber der Tankstelle. Über die an der Kreuzung abzweigende Neue-Heimatstraße schließt sich die Runde.

Wanderkarte zum Vergrößern anklicken Wandertipp Grödig

Daten & Fakten

So kommen Sie hin:
Bus & Bahn: mit Bus 25 oder Obus 5 bis Grödig Marktplatz.
Pkw: A 10, Abfahrt Salzburg Süd und weiter in das Ortszentrum Grödig. Vor dem ehemaligen Noppinger Bräu nach links auf den Parkplatz.
Gesamtdauer: 1 ¾ Stunden, 5,7 Kilometer
Karte: f&b 392, ÖK 3210
Charakter: T 1 von T 6
Untersbergmuseum: offen Sonn- und Feiertag 13 - 17 Uhr. Adventmarkt am 3. Dezember, 11 -18 Uhr.