Auf welcher Seite sich nun die Salzachquelle befindet, war lange Zeit Anlass für heftige Dispute. Letztendlich setzte sich die Meinung des Geografen und Schulpädagogen Michael Vierthaler (1758-1827) durch und die Kitzbüheler Alpen entschieden diesen Streit für sich, obwohl das gegenüberliegende Krimmler Achental natürlich den Löwenanteil der jungen Salzach ausmacht.
Wer aus den städtischen Ballungszentren entlang der Salzach an den Ursprung in den Oberpinzgau reist, könnte ja auch einmal ganz bewusst den Flussverlauf und die baulichen Veränderungen studieren. Erstaunlich und interessant, was so ein Gewässer von der Stromgewinnung bis zum Rafting alles bewegen muss. Am Ausgangspunkt nahe dem Ronachwirt an der alten Gerlosstraße deutet allerdings noch nichts auf die spätere Mächtigkeit der Salzach hin. Sehr gemütlich ansteigend geht es auch über den Wirtschaftsweg 718 in einer Stunde zur Jausenstation Salzachhütte (1650 m, tgl. offen bis 10. Okt.). Die Route wechselt dort auf einen reizvollen, von uralten Zirben gesäumten Gehweg. Bei der Salzachalm (1796 m) wartet köstliches, quellfrisches Nass, bevor das Salzachjoch (1983 m) nach insgesamt zweieinhalb Stunden erreicht ist. Hier verläuft die Grenze zu Tirol, das kleine Markkircherl unterstreicht die Bedeutung dieses besonderen Ortes.
Der Salzachgeier genau westlich markiert die Wasserscheide, aus den vielen kleinen Quellbächen entsteht also die Salzach. Der urige Weg 732 aber schlägt die Gegenrichtung ein, nächstes Ziel in 30 Minuten ist das östlich gelegene Nadernachjoch (2098 m). Wer von hier aus noch einen Gipfel "mitnehmen" will und über die nötige Kondition verfügt, könnte in einer Stunde den 2359 Meter hohen Tristkopf erklimmen, der von unten grimmiger aussieht, als er dann ist. Wieder am Nadernachjoch folgt der Rückweg der angeschriebenen Route Ronach (Weg 734).
Teils über alte Almpfade, dann über bequeme Wirtschaftswege schließt sich die Runde an der Putzalm vorbei nach zwei Stunden beim Ronachwirt. Von hier sind es noch 15 Minuten entlang der alten Gerlosstraße bis zum Ausgangspunkt.
So kommen Sie hin: über die B311 nach Zell/See und die B168 nach Wald i. P. Dort 7,5 km auf der alten Gerlosstraße bis Straßenkilometer 29,4. Parkplatz (1455 m Seehöhe).
Ges.: 5,5 Std., 700 Hm, 16 km
Karte: f&b 121, ÖK 3219

