SN.AT / Kolumne / Fit in die Natur / Fit in die Natur

Über den Kalkbretterkopf

Der Weg zur Gadaunerer Hochalm ist der reinste Genuss, dann folgt der alpine Teil mit der faszinierenden Überschreitung des Kalkbretterkopfes.

Über den Kalkbretterkopf
Über den Kalkbretterkopf

Im Winter ist im Skizirkus Angertal vermutlich mehr los, aber für die einsame Wanderung Richtung Kalkbretterkopf passt die Ruhe am Start recht gut. Mit ein paar Schneefeldern muss man dann doch rechnen, andererseits spannt sich die üppige Frühsommerflora von den blühenden Bauernwiesen ganz unten im Tal bis zu den Soldanellen ganz oben auf dem höchsten Punkt. Obwohl die aussichtsreiche Überschreitung des Kalbretterkopfes (2412 m) nicht markiert ist, sollte sie geübten Wanderern keine Probleme bereiten. Trockene Verhältnisse sind trotzdem günstig. Sonst ist natürlich auch die Gadaunerer Hochalm schon ein feines Genussziel (Anstieg zwei Stunden).

Ausgangspunkt ist der große Liftparkplatz im Angertal. Von hier geht es ein paar Meter hinab zur Brücke über den Angerbach. Vor dieser zweigt ein Weg (blaues Schild) nach rechts ab und quert unter der Senderbahn hindurch zum verlassenen Hof Wolfstall.

Dort beginnt der steile Waldsteig 115 A, der zunächst dem Lafentalgraben folgt und dann nach einer Gehstunde links auf den Wirtschaftsweg abzweigt. Auf diesem und über schöne Abkürzer geht es bald aus der Waldzone hinaus auf die saftigen Wiesen der Gadaunerer Hochalm. An der bewirtschafteten Feldinghütte vorbei, wechselt die Route 115 wieder auf einen schmalen Pfad, der nach einer Stunde auf die Stanzscharte (2098 m) trifft. Geradeaus verläuft der Weg in das benachbarte Rauriser Tal weiter, unsere Route aber zweigt nach links ab und folgt dem bequem ansteigenden Rücken auf den Kalkbretterkopf.

Die Aussicht auf die Goldberg- und die Glocknergruppe wird immer grandioser, der abgeflachte höchste Punkt ist dann der perfekte Ort für eine intensive Gipfelschau. Der unmarkierte, aber gut erkennbare Abstieg folgt dem Kamm in südlicher Richtung. Im unteren Teil umgeht der Steig eine kurze Felsstufe auf der rechten Seite und zweigt dann in der Scharte nach links ab. Nun quert der Pfad beinahe horizontal durch die Südostflanke des Kalkbretterkopfes und peilt das Kreuz auf der Hochebene an.

Über den Wirtschaftsweg schließt sich die großartige Überschreitung wieder auf den Weiden der Gadaunerer Hochalm. Von hier folgt der Rückweg dem bereits bekannten Anstieg oder der etwas längeren Almstraße.

So kommen Sie hin: A10, Abfahrt Knoten Pongau, dann auf der B311 und der B167
nach Bad Hofgastein und weiter in das Angertal bis zum Liftparkplatz. Bus 551 ab Busbahnhof Schlossalmbahn bis Haltstelle Judau. 1180 Meter Seehöhe.

Ges. Dauer: 7 Std., 1300 Höhenmeter, 17 Kilometer.

Karte: f & b 191, ÖK 3228.