Im Sommer ist das Wimbachtal ein begehrtes Wanderziel. In der kalten Jahreszeit verirren sich nicht allzu viele Naturfreunde in den gewaltigen Talgrund. Dabei gibt es hier viel zu sehen und zu entdecken. Das beginnt gleich am Taleingang, wenn sich aus der Herde der neugierigen Steinschafe plötzlich ein sehr selbstbewusster Hirtenhund meldet. Rein äußerlich wäre das Wollknäuel mit Hundeschnauze gar nicht aufgefallen.
Faszinierend ist dann auch das Wechselspiel der riesigen Schotterebenen mit den beiderseitig steil aufragenden Berggiganten wie Watzmann und Hochkalter. Bei günstigen Schneebedingungen, wie etwa tragendem Harsch oder Firn, sind diese sehr sanft ansteigenden Schotterfelder auch für die Tourengeher interessant. Das Hauptaugenmerk im winterlichen Wimbachtal sind aber weniger die skitechnischen Raffinessen als vielmehr das einzigartige Naturerlebnis inmitten des Nationalparks Berchtesgaden. Nach großen Neuschneemengen ist ein Besuch im Wimbachtal nicht empfehlenswert.
Eine Info-Tafel beschreibt das heute noch sichtbare Resultat einer Jahrhundertlawine 1999, die trotz einer Kegelmächtigkeit von zwölf bis 15 Metern zum Glück nur Waldschäden anrichtete.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz Wimbachbrücke kurz vor der Ortschaft Ramsau. Die meisten Skitourengeher peilen von hier die Gugel oder das Watzmannkar an. Der Weg in das einsame Wimbachtal zweigt aber schon vor der Brücke nach rechts ab. Die steilsten Höhenmeter kommen gleich zu Beginn, nach der Talverengung bei der Wimbachklamm flacht der Anstieg zusehends ab.
Nach eineinhalb Stunden ist das Wimbachschloss (937 m) erreicht, das sich von der ursprünglichen Alm zum fürstpröbstlichen Jagdhaus, weiter zur königlichen Sommerresidenz und schließlich zum beliebten Wirtshaus entwickelt hat (geöffnet ab 1. Mai). Bis hierher ist der vier Kilometer lange Anmarsch sicher gespurt oder großteils schneefrei. Bei guter Kondition und ebensolcher Wegbeschaffenheit kann die (Ski-)Wanderung noch um das Doppelte in Richtung Wimbachgrieshütte (1327 m) ausgebaut werden - auch gut geeignet für Schneeschuhtrails.
So kommen Sie hin: A10, Abfahrt Salzburg-Süd. Nach Berchtesgaden und 5 km weiter Richtung Ramsau bis zur Abzweigung Parkplatz Wimbachbrücke (4 Euro Gebühr). Bus 840 ab Sbg.-Hbf, Bus 846 ab Berchtesgaden-Bhf bis Wimbachbrücke.
Anstieg: 1,5 bis 3 Std., 300 bis 600 Hm, 4 bis 8 km.
Karte: f & b 102, ÖK 3215.

