In der EURO-Qualifikation mussten die Türkei, Schweden, Ungarn und Island dran glauben. Als Gruppensieger reiste die Schweiz nach England. Der Teamchef, der schnauzbärtige Portugiese Artur Jorge, packte noch eine Überraschung aus. Er holte den 35-jährigen Routinier Marcel Koller von Grasshoppers Zürich in den Kader, der länger nicht mehr in der "Nati" gespielt hatte. Überzeugt hat ihn dabei unter anderem ein Test gegen Österreich in Wien, in dem es Koller mit Spielern wie Ivica Vastic, Heimo Pfeifenberger oder Toni Polster zu tun bekam.
Die Schweizer bestritten das EURO-Eröffnungsspiel gegen Gastgeber England im damals noch nicht umgebauten altehrwürdigen Wembley-Stadion. Beim Stand von 1:0 für den Favoriten kam "Mäse" Koller nach 69 Minuten für seinen Grasshoppers-Clubkollegen Alain Geiger auf den Platz. Die Schweiz kam in der Schlussphase per Elfmetertor tatsächlich noch zum Ausgleich.
Das 1:1 sollte dann aber der einzige Punktgewinn der Eidgenossen beim Turnier bleiben. Nach einem 0:1 gegen Schottland mussten sie die Heimreise antreten. Marcel Koller war bis zur Pause mit dabei, es war sein 55. und letztes Länderspiel. Ein Jahr später wurde er Trainer.


