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Sechs Körperteile, die gegen französische Clubs eine wichtige Rolle spielten

Intensiver Einsatz von Mittelfingern hat das Hinspiel von Red Bull Salzburg bei Olympique Marseille gekennzeichnet, stellte Salzburg-Trainer Marco Rose fest. Wir blicken in die Geschichte der körperbetonten österreichisch-französischen Fußballbeziehungen.

Gerhard Öhlinger
Kopf, Hand, Bauch? Florian Thauvin traf im Hinspiel mit vollem Körpereinsatz.
Kopf, Hand, Bauch? Florian Thauvin traf im Hinspiel mit vollem Körpereinsatz.

1962: Kopftreffer

Vor dem Auswärtsspiel gegen Stade Reims darf Austria Wien das Abschlusstraining im Stadion abhalten (damals noch nicht üblich), beim Spiel im Pariser Prinzenparkstadion fliegen Böller, Flaschen und Steine auf die Austria-Spieler (damals auch nicht üblich). Klubchef Norbert Lopper wird von einem Stein am Kopf getroffen. Austria geht mit 0:5 unter, die Verantwortlichen von Reims entschuldigen sich und erklären, dass die Rowdies nichts mit dem Club zu tun hätten (auch heute noch üblich).

1994: Goldfüßchen

Ein junger Patrick Vieira bei AS Cannes staunt: Nach einem 1:1 in der Südstadt überfährt Admira/Wacker unter Trainer Didi Constantini die Franzosen an der Cote d'Azur zu Allerheiligen mit 4:2. Christian Mayrleb eröffnet das Torfestival mit seinem rechten Goldfüßchen. Cannes-Trainer Safet Susic hatte zuvor gestichelt: "Admira ist schwächer als Fenerbahce." Gegen die Türken hatten seine Leute zuvor mit 4:0 und 5:1 gewonnen.

1996: Schöttels Wade

Rapid war auf wundersame Weise ins Cupsiegerfinale gegen Paris Saint-Germain eingezogen. Bruno N'Gotty erzielt per Freistoß das entscheidende 1:0, mit tatkräftiger Unterstützung durch die Wade von Peter Schöttel. Der heutige ÖFB-Sportdirektor fälscht den Ball unhaltbar für Michael Konsel ab.

1998: In den Hintern beißen

Wieder ein Rapidler zur falschen Zeit am falschen Ort: Michael Hatz trifft gegen Girondins Bordeaux praktisch im Sitzen und würde sich danach am liebsten in den Allerwertesten beißen - es war das eigene Tor. 1:1, 1:2 und Out im UEFA-Cup.


2005: Zum Händeringen

Das ging doch ein bisschen zu schnell: Im UEFA-Cup 2005/06 kassiert der GAK daheim gegen Racing Strasbourg schon nach 24 Sekunden das 0:1. Endstand 0:2, daran kann auch der 17-jährige Einwechselspieler Zlatko Junuzovic nichts mehr ändern.

2011: Rote Daumendrücker

Gegen Paris Saint-Germain muss bei eisiger Kälte für Red Bull Salzburg ein Sieg mit zwei Toren her. Die in großer Zahl verteilten roten Daumendrück-Handschuhe erfüllen ihren Zweck: Dusan Svento trifft mit dem allerletzten Angriff zum 2:0.