1950: Der Tiger fuhr Bahn
Zu den schönen Fußballritualen, die heutzutage abgekommen sind, gehört das Auf- den-Schultern-vom-Platz-Tragen verdienstvoller Kicker. Das widerfuhr Torhüter Walter Zeman nach dem 1:0-Auswärtssieg Österreichs im Hampden Park im Dezember 1950. Bei der Rückreise musste der "Arlberg-Express" zwecks Ehrung durch diverse Regionalfußballfunktionäre öfters stehen bleiben. Jawohl, man fuhr noch mit der Bahn zu Auswärtsspielen - Rückkehr in Wien war vier Tage nach dem Match.
1951: Wir gegen vier Willys
Bei der Revanche ein halbes Jahr später trat Österreichs Team ohne Rückennummern an, bei den Schotten spielten vier Herren namens William. Die Willys und ihre Kameraden langten kräftig zu und schreckten auch vor Attacken auf den deutschen Schiedsrichter nicht zurück. Endstand im Match Fußballer gegen Freistilringer: 4:0.
1969: Schiedsrichter in Grün
Beim 2:0-Sieg Österreichs in Wien kehrte der sowjetische Schiedsrichter Karlo Kruashvili nach der Pause in grünem Gewand auf den Platz zurück - in jener Zeit hatten die Unparteiischen noch strikt in Schwarz aufzutreten. Ob der Ähnlichkeit mit ihren dunkelblauen Trikots hatten die Schotten Kruashvili vor der Pause des öfteren irrtümlich angespielt.
1994: Adi allein beim Team
Teamchef Herbert Prohaska würdigte Austria Salzburgs Einzug ins UEFA-Cup-Finale gegen Inter Mailand mit der Einberufung von gleich sieben violetten Helden. Offenbar ohne auf den Kalender zu schauen: Das erste Finale war nur sechs Tage nach dem Testspiel gegen Schottland angesetzt. Daher durften die Salzburger das Teamcamp nach 24 Stunden wieder verlassen. Nur der gegen Inter gesperrte Adi Hütter blieb und erzielte das Tor beim 1:2 gegen Schottland.

2005: Bullen-Premiere ohne Kartenspiele
Markus Schopp, René Aufhauser und Christian Mayrleb waren im August 2005 die ersten Spieler von Red Bull Salzburg, die ein Teamtrikot trugen. Auch sonst war nichts mehr wie früher: Statt als Härteschlacht verlief das 2:2 gegen Schottland in Graz ohne eine einzige Gelbe oder Rote Karte.

2007: Blumen für Mama Ivanschitz
Im EURO-Test gegen Schottland im Hanappi-Stadion erlebte Andreas Ivanschitz einen Spießrutenlauf. Rapid-Anhänger nahmen dem ÖFB-Kapitän seinen Wechsel zu Salzburg immer noch übel. Pfeifkonzert und Schimpftiraden erlebte auch Mutter Ivanschitz auf der Tribüne mit und wurde vom ÖFB mit einem Strauß Blumen getröstet.
