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Was wurde aus dem Matchball von Cordoba?

40 Jahre nach dem 3:2 von Österreich gegen die BRD bei der WM in Argentinien sind alle Fragen zum Spiel geklärt - bis auf eine: Wo ist bitte der Matchball von damals? "Hauptsache Sport" nahm die Fahndung auf.

Gerhard Öhlinger
Es wäre bitte wegen dieser Wuchtel.
Es wäre bitte wegen dieser Wuchtel.

Cordoba ist "ein Stück österreichische Sportgeschichte" (Hans Krankl). Doch falls es je ein österreichisches Fußballmuseum geben sollte, was soll dort an den Sieg erinnern? Das tränengetränkte DFB-Trikot von Rolf Rüßmann, das Hans Krankl im Tauschweg erwarb? Der Trainingsanzug von Teamchef Helmut Senekowitsch? Die Stimmbänder von Edi Finger senior?

Als Reliquie zum Anbeten für Cordoba-Verehrer wäre der Matchball ideal, den Krankl zwei Mal unnachahmlich im Tor versenkte. Den nahm nach dem Schlusspfiff Schiedsrichter Abraham Klein aus Israel als Souvenir an sich, wie damals unter Referees üblich. Der legendäre Pfeifenmann, der auch 1970 und 1982 wichtige WM-Endrundespiele leitete, lebt heute 84-jährig in Haifa. Seine Sammlung von rund 1000 Bällen, Trikots, Pfeifen und gelben und roten Karten übergab er vor 2017 an die FIFA, die damit ihr Fußballmuseum in Zürich bestückte. Kleins Tochter Sharon fand nachträglich in einem Wandschrank noch einen der drei "Tango"-Spielbälle der von ihrem Vater geleiteten 78er-WM-Spiele und lieferte ihn der FIFA nach. Ob es jener vom Cordoba-Match ist? Der ÖFB muss jedenfalls schleunigst einen Auslieferungsantrag an den Weltverband richten.