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28 Tage & 4,5 Mill. Nächtigungen Ein Land als touristischer Hagmoar

Heinz Bayer
Burggrafenamt, Südtirol.
Burggrafenamt, Südtirol.
Ischgl, Paznauntal, 2007
Ischgl, Paznauntal, 2007

Acht Prozent mehr waren es von November bis Jänner. Fast fünf im Februar. In absoluten Februar-Zahlen heißt das:
4,5 Millionen Gästenächtigungen innerhalb von 28 Tagen. Das Land teilt mit: "Den größten Anteil an Übernachtungen mit mehr als zwei Millionen verzeichnete der Pinzgau. Das sind 45 Prozent. Gefolgt vom Pongau mit 1,7 Millionen, also 39 Prozent." Der Lungau brachte es auf 300.000 Nächtigungen (sieben Prozent), die Stadt auf 156.000 (vier Prozent). Schön! Denn das heißt: sichere Arbeitsplätze (sind sie sicher auch gut bezahlt?), dazu viele Impulse für die lokale Wirtschaft (wie viele Firmen drängen eigentlich von auswärts mit Dumpingpreisen auf den Markt?). Aber: Sind die Zahlenspiele nur schön? Oder geben sie Anlass nachzudenken? Über Verkehr, ständiges "Trallala", Übernutzung von Landschaft, kaum noch bezahlbare Grundstücks- und Baukosten für Einheimische, "kalte Betten" samt nicht zu stoppenden Zweitwohnsitzen? Einer, der auf touristisch bedingte Veränderungen und Auswüchse ein scharfes Auge wirft, ist der Fotograf Lois Hechenblaikner. Seine Gegenüberstellungen alter Schwarz-Weiß-Aufnahmen mit aktuellen Entsprechungen sind legendär.

Jetzt stellt er in Saalfelden aus (Kunsthaus Nexus, 6. April, 20 Uhr). Schaun Sie sich das an!