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Sebastian Vettel hatte nach tödlichem Unfall eines Nachwuchspiloten Zweifel: "Habe gegrübelt, ins Auto zu steigen"

Der Ex-Formel-1-Pilot organisierte in Imola einen Streckenlauf zu Ehren von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna. Dabei sprach der 36-jährige Deutsche auch über seine eigenen Zweifel.

Michael Switil
Gedenkaktion von Sebastian Vettel in Imola.
Gedenkaktion von Sebastian Vettel in Imola.

Es war ein ganz besonderes Schauspiel, das am Donnerstagabend am Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola stattfand. Bei strömendem Regen fanden sich Formel-1-Stars wie Lewis Hamilton und Charles Leclerc mit Piloten der Formel 2 und Formel 3 zusammen, um in Form eines Streckenlaufs mit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna zweier Piloten zu gedenken, deren tödliche Unfälle in Imola vor 30 Jahren die Formel 1 nachhaltig verändern sollten. Organisiert wurde die Gedenkaktion von Ex-Formel-1-Pilot Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister stoppte gemeinsam mit seinen früheren Kollegen für eine Schweigeminute vor dem Senna-Denkmal in der Tamburello-Kurve, wo einige Fahrer Schlösser am Zaun anbrachten. "Es waren zwei besondere Menschen", sagte Vettel über den Salzburger Ratzenberger und den dreimaligen Weltmeister Senna. Die Formel 1 habe daraufhin wichtige Schritte unternommen, "um den Sport sicherer zu machen". Im Zuge der Gedenkveranstaltung gewährte Vettel auch tiefe Einblicke in seine Seele. Nach dem tödlichen Unfall von Formel-2-Pilot Anthoine Hubert in Spa habe Vettel starke Zweifel gehabt. "Ich erinnere mich an die Telefonate mit meiner Frau und wie ich gegrübelt habe, wieder ins Auto zu steigen", meinte der 36-jährige Deutsche, der seine Karriere in der Formel 1 Ende der Saison 2022 beendet hatte.