Manny Viveiros war in seiner aktiven Karriere kein schlechter Verteidiger, er schaffte es sogar zu 29 NHL-Einmsätzen für die Minnesota North Stars. Als Trainer führte er den KAC zum Titelgewinn 2009. 2012 wurde er aber zum "Sportdirektor" der Klagenfurter hinwegbefördert und von Christian Weber ersetzt, der mittlerweile selbst als KAC-Cheftrainer Geschichte ist. Die beiden führen nun, mit dem Linzer Eishockey-Fachmann Rob Daum als zweitem Co-Trainer, das heimische Nationalteam. Überraschenderweise auch zu Olympia 2014 dank einer Sternstunde in Bietigheim im Vorjahr. Aber auch zwei Mal von der A-Gruppe hinunter in den Division I genannten "Keller".
"Wir wollen um eine Medaille in Sotschi spielen", hatte Viveiros etwas weltfremd noch im November den Medien erzählt. Nun stellte er seinen "Nominierungsvorschlag" an das ÖOC für den Kader im Februar, wenn es gegen die Weltelite geht, vor. Mit fünf Spielern "seines" KAC, der eben eine direkte Play-off-Qualifikation in der Erste Bank Liga verpasst hat.
Als Torhüter nominierte er neben dem in Schweden überzeugenden Bernhard Starkbaum die Klagenfurter René Swette und Fabian Weinhandl, also den "Einser" und Ersatzmann eines Mittelständlers. Viveiros lebte sein seit Jahren bestehendes persönliches Problem mit dem Salzburger Bernd Brückler wieder einmal aus. Dass Brückler mit Espoo in der finnischen Liga und in der Champions League auftrumpfte, dass er über längere Zeit in der russischen KHL einer der besten Goalies war und somit - im Gegensatz zu den nominierten Swette und Weinhandl - Erfahrung auf jenem Niveau hat, das in Sotschi gespielt wird, war Viveiros offensichtlich völlig egal. Der sich in Iserlohn (DEL) in einer starken Liga bewährende Mathias Lange bekam immerhin einen Platz in der Warteschleife ("auf Abruf"), so wie der Red-Bulls-Verteidiger Dominique Heinrich, der heuer eine glänzende Saison spielt - was nur Viveiros entgangen sein dürfte. Und dass er den in Salzburg nach langer Verletzung immer stärker werdenden Ex-NHL-Crack Andreas Nödl ebenfalls nur als Ersatzmann betrachtet, qualifiziert Viveiros vielleicht für den Villacher Fasching, aber nicht als Teamchef bei einem internationalen Prestigeturnier.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Die Kärnten-Connection im Verband hat wieder einmal zugeschlagen. Cui bono?