Unter Politikern weit verbreitet sind spezifische Wahrnehmungsstörungen wie dauerndes Schwarzsehen, Rot-Grün-Blindheit oder fortschreitender blauer Star bis hin zur völligen Erblindung des rechten Auges. Auch das Auftreten verschiedenster Demenzerkrankungen ist unter Volksvertretern häufig zu finden, wobei vor allem punktuelle und zeitlich begrenzte totale Erinnerungslücken typisch sind, man spricht hierbei von investigativer Agnosie, die blitzartig durch traumatische Erlebnisse wie Auftritte vor Untersuchungsausschüssen ausgelöst wird. Ein weiteres, so gut wie flächendeckend diagnostiziertes Politikerleiden ist chronische Logorrhö, also ununterbrochener Sprechdurchfall, gegen den es so gut wie kein Gegenmittel gibt, selbst wenn sich der Interviewer einen Wolf redet. Die gefährlichste Form dieser Krankheit nennt man NLP, das steht für Nicht-enden-wollende-Laber-Provokation, die sehr oft in Präsidentschaftswahlkampfzeiten kursiert.
Auch der sogenannte Podex Ferreus, vom Volksmund salopp als Eisenarsch bezeichnet, ist ein typisches Politikergebrechen. Diese anatomische Anomalie, die dem Patienten bei Marathonsitzungen zu enormem Vorteil gereicht, bedingt irreparable Haltungsschäden, wenn man seinen Hintern einmal schnell hochkriegen muss. Und so wundert es einen nicht, dass Wirbelsäulendeformationen verschiedenster Art, die es einerseits ermöglichen, sich schlangenartig zu verbiegen, andererseits als Folgewirkung den aufrechten Gang so gut wie unmöglich machen, die mit Abstand am öftesten gestellte Diagnose unter Politikern sind.
Aber Hand aufs Herz: In der einen oder anderen Form oder Situation leiden wir doch alle an ähnlichen Gebrechen - oder ausgerechnet Sie etwa nicht?
