Statistiker haben unlängst errechnet, dass nur mehr zwei Drittel der Salzburger gebürtige Salzburger sind. Jeder Dritte rekrutiert sich aus der Gruppe der sogenannten "Zuzügler", die aus den verschiedensten Regionen und Ländern zu uns gekommen sind - die meisten aus Oberösterreich, aber das war ohnehin schon bisher jedem klar, der einen Bekanntenkreis im nördlichen Teil des Bundeslandes hat. Bei den im Ausland geborenen Zuzüglern, von denen nur 14 Prozent die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, kommt die größte Gruppe aus Deutschland, gefolgt von Bosnien, Serbien und der Türkei. Diese Menschen leben überraschenderweise überwiegend in Grenznähe oder in den bekannten Tourismushochburgen. Das klingt alles überaus interessant, wirklich ans Eingemachte geht es allerdings in einem Zusammenhang, der meinen Heimatbezirk betrifft.
Im Lungau soll nämlich im Rahmen der beliebten Reihe "Infrastrukturbereinigung in statistisch vernachlässigbaren Randregionen" unter anderem die einzige Geburtenstation geschlossen werden, weil sie - sozusagen vom Output her - unter dem statistischen Normwert liegt. Da das nächste Spital in Spittal (an der Drau) liegt, werden dann - für die Statistik - nur mehr jene als Lungauer geboren, die im Rettungswagen noch vor dem Katschbergtunnel das Licht des Innergebirgs erblicken. Alle anderen werden zuerst zu statistischen Kärntnern und dann zu postnatalen Frühzuzüglern. Und so wird der eingeborene Lungauer wohl bald eine vom Aussterben bedrohte Spezies sein, rein statistisch gesehen.
Bleibt nur mehr die Hoffnung, dass nun entweder die UNO und Greenpeace Hilfsprojekte starten - oder dass es auch ein Leben jenseits von Statistiken gibt.
