Die einen wollen in der Stadt wohnen, wollen das städtische Ambiente und das Kulturangebot einer Festspielstadt genießen, die Einkaufsmöglichkeiten nutzen, Ämter, hochklassige medizinische Versorgung und Arbeitsplätze in der Nähe haben. Ganz im Zentrum soll das natürlich nicht sein, aber zentrumsnah, wenn möglich in einer lauschigen Wohnsiedlung mit Einfamilienhäusern und kleinen, in Gärten gebetteten Wohnanlagen mit genügend Parkplätzen und geringer Verkehrsbelastung. Sogenannte Wohnsilos wollen sie keine in der Nähe haben, die passen dort nicht hin, wegen des Weltkulturerbes, der Architektur oder überhaupt, so etwas sollte doch am Stadtrand gebaut werden oder in den Umlandgemeinden.
Die Umlandgemeinden wollen alle Vorteile der Stadtnähe nutzen, die Steuereinnahmen, die Wertschöpfung und das reichliche Angebot an Arbeitsplätzen, nur wohnen sollen die Leute bitte schon woanders, man möchte sich die gewachsenen dörflichen Strukturen erhalten und eher unter sich bleiben.
Andere wollen lieber gleich ganz am Land wohnen, am Rand oder außerhalb des Speckgürtels, wo es jenseits der Gewerbegebiete ja noch recht ländlich-idyllisch ist, aber die Arbeitsplätze und die städtischen Angebote trotzdem noch nahe sind. Am liebsten lebt man dort natürlich am Waldrand, allein oder in einer kleinen Siedlung, umgeben von Wiesen und Feldern und weit weg vom ganzen Trubel - man hat ja seinen kleinen Fuhrpark in der Garage, mit dem man dann frei, unabhängig und ganz hurtig ohne Stau in die Stadt zur Arbeit, zum Shoppen oder in die Ambulanzen fahren will.
Und manche träumen von heißen Eislutschern, die zugleich wärmen und kühlen, bio, billig, exklusiv und überall erhältlich sind - und wehe, wenn. . .
