Letzte Woche das Krankenhaus, diese Woche die Kaserne: Wir hinterm Tauern sind - so wie andere Randregionen auch - die Ausdünnung der Infrastruktur schon fast gewohnt.
Viele öffentliche Institutionen wurden in den letzten Jahren geschlossen oder verkleinert und das wird auch in Zukunft so weitergehen, auch wenn die eine oder andere Schließung ein wenig verzögert werden sollte. Mit knapp zwanzigtausend Einwohnern ist man halt keine politische Größe - nicht einmal in Salzburg - und sitzt zwangsläufig auf dem kürzeren Ast.
Die Folgen sind schwerwiegend: Viele Junge, vor allem die gut Ausgebildeten, müssen den Lungau verlassen, was eine strukturelle Zeitbombe ist.
Wir können über diese Situation jammern, so viel wir wollen, und auf die Politik hoffen, die uns immer in höchsten Tönen lobt, wenn die Sonne scheint und der Samson tanzt, nur wird es uns auf lange Sicht nichts nützen.
Wir können aber auch zumindest versuchen, mit allen vorhandenen Mitteln selbst gegenzusteuern und eine Zukunftsvision für unsere Region entwickeln. Die könnte mehrere Ansatzpunkte haben.
Ein naturnaher Tourismus könnte gezielt jene Gäste abschöpfen, die dem Rummel in den Hochburgen ausweichen wollen. Und jene erfolgreichen heimischen Unternehmen, die schon heute vorzeigen, dass man mit guten Ideen und Strategien auch im und vom Lungau aus erfolgreich und nachhaltig wirtschaften und Arbeitsplätze schaffen kann, könnten Vorbilder für andere sein.
Als Alleinstellungsmerkmal und werbewirksame Dachmarke könnte die Biosphäre dienen, aus der wir bisher viel zu wenig gemacht haben.
Natürlich ist das nur eine Vision, aber was ist die Alternative - ignorieren oder jammern und warten, bis der Letzte das Licht ausknipst?