In dessen Urtext stehen Sätze wie "Wir siegen oder sterben für unser Heimatland, die Feinde wir verderben, hoch Salzburg unser Land." Diese martialischen Phrasen sind aus dem historischen Zusammenhang heraus zu verstehen, der Text wurde 1915 in Zeiten allgegenwärtiger Kriegspropaganda verfasst. Heute, hundert Jahre später und nach fast siebzig Jahren Frieden in diesem Land, ist wohl eine neue Sichtweise angebracht.
Wenn heute mehr oder weniger illuminierte Wohlstandsbürger, deren größte Feinde die Maulwürfe unter dem totgedüngten Rasenteppich vor der Thujenhecke oder das Vogelgaxi am polierten Lack des neuen Mittelklassewagens sind, diese Worte inbrünstig am Bierzelttisch grölen, dann ist das eigentlich nur mehr grotesk. Ich habe auch schon erlebt, wie junge Leute in der Disco diese Zeilen skandiert haben (ja, das gibt es wirklich!), die rechte Hand pathetisch ans Herz gedrückt, die Linke um eine Dose Energydrink. Und genau da schließt sich nun der Kreis in die Gegenwart.
Die Kaserne, der das Regiment seinen Namen gab, ist mittlerweile im Besitz eines Getränkekonzerns, der auch Eigentümer des größten heimischen Fußballvereins ist. Deshalb, liebe Schönwetterpatrioten, vergreift euch nicht an alter Kriegspropaganda, sondern singt lieber etwas zur Gegenwart in diesem Land passendes wie "Hoch Regiment der Bullen, was haben wir dich gern, siegst auch für unser Salzburg, nicht nur für den Konzern."
Im Ernst: Für die Heimat "kämpfen" heißt heute wach bleiben, mitdenken, aufstehen, wo es nötig ist!