Ganz hinten im Kasten steht der reine Tor, der stets aufrichtige Volksvertreter, der sich von niemandem verbiegen lässt, sondern dem Wähler die Wahrheit sagt, auch wenn sie hart und unangenehm ist - also jener Politikertypus, den alle haben wollen, den aber nie einer wählen würde.
Das Prunkstück einer österreichischen Mannschaft ist natürlich die Verteidigung, sie verteidigt alles, vor allem sich selbst und die wohleingesessenen Rechte, Pfründe und Privilegien der eigenen Klientel. In diesem Mannschaftsteil sind wir absolute Weltklasse.
Am linken Flügel flitzen einige Traumtänzer unermüdlich vor und zurück, wollen permanent das Ergebnis und die Welt retten, vergessen dabei aber, dass man dazu hin und wieder den Ball bräuchte.
Deshalb läuft das Spiel momentan fast ausschließlich über den rechten Flügel, an dem, den sicheren Sieg zum Greifen nahe, manch vermeintlicher Superstar die Erwartungen brutal weit über das Ziel hinausschießt und damit die Fans am rechten Spielfeldrand dermaßen aufputscht, dass sie mit halbherzigen Rückziehern sicher nicht mehr zu beruhigen sein werden.
Im zentralen Mittelfeld stellen sich die alteingesessenen Spielgestalter gegenseitig das Haxl, so dass von dort selten bis nie ein verwertbarer, geschweige denn ein genialer Pass die Spitzen erreicht, was aber eigentlich völlig egal ist, weil sich unser Angriff vor allem dadurch auszeichnet, dass er nie den Abschluss sucht, sondern meist den Rückpass zum Tormann wählt, damit das ganze Spiel wieder von vorn oder besser von ganz hinten beginnen kann. Mit welchen Personen die einzelnen Positionen besetzt sind oder sein sollen, überlasse ich dem werten Leser selbst: Stellen Sie sich Ihr Traumteam zusammen.
