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Aus den politischen Briefen ans Christkind

Wieder wurden den SN brisante Unterlagen zugespielt. Uns liegen die Briefe unserer Politiker an das Christkind vor.

Helmut Schliesselberger
Hans Jörg Schelling: Liebes Christkind, liebe Ösis. Ich kann euch nichts geben, ich kann euch für eure Steuerreform, wenn überhaupt eine kommt, keine Vermögenssteuern geben, kein Stück Negativsteuer, keine Kohle, keine Reformmaßnahme, die einschneidet. Wir machen nichts. Ich kann euch nur bitten, glaubt an die Familie Lutz . . . und daran, dass Seehund-Schnauzer 2015 wieder modern wird!

Werner Faymann: Liebe Jahresendzeitfigur, ich wünsche mir, dass die Steuerquote für Reiche endlich per Bundesgesetz direkt an meine Zustimmungsrate am SPÖ-Parteitag gekoppelt wird. Und das war ehrsam und schwörsam der einzige und völlig selbstlose Grund, warum ich mehr als 90 Prozent erreichen wollte.

Reinhold Mitterlehner: Django Bells, Django Bells, Django all the way, oh what fun to be number one in the Django-ÖVP. Liebes Christkind, ich wünsch mir nur, dass alles so bleibt.

HC Strache: Liebes Christkind, auf Plakaten steht in Wien überall: "Wien hat 1,7 Millionen Gehirne." Der Kickl sagt aber, Wien hat 1,8 Millionen Einwohner. Bitte mach, dass mich nicht wieder nur die 100.000 wählen!

Gabriele Heinisch-Hosek: Ich wünsche mir in aller Bescheidenheit, dass mir im nächsten Jahr eine einzige politische Aktion aufgeht, denn das wär dann genau eine mehr als 2014.

Erwin Pröll: Mach, dass EU endlich auch außerhalb von St. Pröllten ,Erwin Unser‘ heißt!

Sonja Steßl: Liebes Christkind, mach, dass mir 2015 irgendjemand sagt, was man als Staatssekretärin im Bundeskanzleramt eigentlich zu tun hat oder zumindest tun könnte!

Michael Häupl: Liebes Christkind, hat die dominanteste Frau in deinem Leben wirklich auch Maria geheißen? I hau mi ab. Aber ich glaub, deine Maria war a bissl umgänglicher.

Doris Bures: Liebes Christkind, bitte hol mich aus dieser säulenstarrenden Regierungsvorlagenabnickdependance an der Ringstraße wieder raus. Da hab ich ja seinerzeit als Zahnarztassistentin mehr zu entscheiden gehabt.

Wolfgang Brandstetter: Liebes Christkind, bitte mach, dass der Alijev nie mehr in meinem Haus in Eggenburg wohnt und ich nie so beengt wohnen muss wie der Alijev jetzt.

Gerald Klug: Liebes Christkind, ich wünsche mir vollkommen situationselastisch einen funktionsfähigen Panzna oder einen Kamm, je nachdem, was ich grad dringender brauche.

Michael Spindelegger: Liebes Christkind. Kannst du mich bitte zeitnah zum Vizepräsidenten von irgendwas machen?

Und weil wir grad so viel von Einsparungen reden: Natürlich haben unsere Politiker heuer auch wieder einen gemeinsamen Brief ans Christkind geschrieben: "Liebes Christkind,
bitte mach, dass unsere Parteienförderung nie unter 205 Millionen Euro im Jahr fällt!"