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Ein Einser mit zwölf Nullen und andere unlösbare Rätsel

Millionen, Milliarden, Billionen und Trillionen. Auch die Regierung beginnt endlich, in größeren Dimensionen zu denken.

Neulich in der Bundesregierung:
Faymann: Zur Millionärssteuerreform sag i nur: Vier Millionen - und die Uhr tickt.
Mitterlehner: Hätt' ma, wie du offenbar denkst, vier Millionen Millionäre im Land, ging es sich sogar mit deiner Vermögenssteuer aus.
Faymann: Ich mein, wir müssen anzahn mit der Steuerreform. Bis zum 17. März, an dem wir sie präsentieren, sind es nur mehr vier Millionen Sekunden. Seit i mi so intensiv mit Millionären auseinandersetz, denk i nämlich nur mehr in Millionen und Milliarden. I hab übrigens ein tolles mehrstelliges Rätsel für euch.
Mitterlehner: Wenn du immer noch rätselst, was du in den 221 Millionen Sekunden zwischen 1978 und 1985 gemacht hast, wir wissen es auch nicht.
Faymann: Nein, das ist eine Milliarde Sekunden her - früher hätt ma gsagt 32 Jahre - und soll ein Rätsel bleiben. Mein heutiges ist staatstragend: Was ist das: Vorn steht ein cooler, adretter Einser und dahinter stehen 15 Nullen?
Schelling: Das ist leicht. Das ist eine Trillion, so viel Geld haben die 19 Euroländer in Umlauf. Das sind übrigens 1,6 Millionen Sattelzüge voll mit Zehn-Euro-Scheinen.
Oberhauser: Streber!
Faymann: Is eh falsch! A coole Nummer eins und 15 Nullen, das ist die Bundesregierung.
Mitterlehner: Grr, das wär eigentlich ein Neuwahlgrund, wann ich in den Umfragen net grad wieder so kippen tät.
Ostermayer (flüstert zu Hundstorfer): Er hat eh recht, nur der Einser bin i. Aber meine Zeit kommt noch.
Hundstorfer: Ja eh, am 5. April.
Ostermayer: Tritt da der Werner zruck?
Hundstorfer: Na, da ist Ostern.
Faymann: Die zwei Staatssekretäre und der Klug sind im Manöver, also eigentlich bin i heut nur ein Einser mit zwölf Nullen, hihihi.
Schelling: Das ist dann genau eine Billion.
Oberhauser: Streber!
Schelling: Und i weiß net, wie die EZB, die jetzt eine Billion raushaut, und wir je aus dem Geldschwemmenschlamassel rauskommen.
Faymann: Können wir nicht einfach eine Billionärssteuer von der EZB kassieren?
Kurz: Nein, die müssen wir denen zahlen.
Faymann: Kömma statt dem Streit um d' Steuerreform net auch einfach mehr Geld drucken?
Kurz: Tut die Nationalbank eh wie verrückt, aber das geht alles für die EZB und die Pensionen von den Nationalbankrentnern drauf.
Faymann: Also mir reicht's, i geh Ski fahren. Um es mit meinem charismatischen Wesensgenossen Bruno Kreisky zu sagen: Mir sind eine Million Sekunden Semesterferien lieber als ein Arbeitsloser mehr.
Schelling: Das sind dann aber 11,7 Tage.
Oberhauser: Streber!