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Abschied vom Fahrrad

Josef Schorn

Seit mich unser verehrter Bürgermeister in Wien eingemeindet hat, sind mir zwei Fahrräder gestohlen worden, eines neu und nicht billig, das andere nagelneu und eher teuer. In meiner Verzweiflung verfiel ich auf einen Trick: Ein altes klappriges Damenrad, rieten Freunde, würde nicht einmal in Moldawien Interesse erregen.

Das ging gut, fast ein Jahr lang. Da stand es, hässlich und fragil, aber halt unversehrt und meins.

Bis vorgestern.

Da verschwand der rechte Griff aus Gummi vom Lenker. Gestern folgte ihm der linke. Wenn das in dem Tempo weitergeht, zerbröselt das Rad bis zum Wochenende.