SN.AT / Kolumne / Spitze Feder

Freie Sicht auf die Poritze

Martin Behr

Neulich im Gastgarten. Beim Blick auf den Nebentisch fällt in der Runde der Satz: "Schau, ein schönes Maurerdekolleté!" Wie bitte? Lang nicht mehr gehört, diesen Begriff, der etwas ironisch schildert, was eigentlich niemand sehen will: Rückwärtig gelegene Körperteile, die üblicherweise bedeckt sind. Den Hintern.

Wenn sich Maurer (oder andere Handwerker) auf einer Baustelle bücken, kann es schon mal passieren, dass die Hose rückwärtig tiefe Einsichten freigibt. Wenn fest angepackt wird, kann bei den Textilien schon etwas in Bewegung geraten. Aber eben auch im Schanigarten, insbesondere wenn sich wer auf dem Sitz nach vorn beugt und der Gürtel des Beinkleids nicht richtig festgeschnallt ist. Die freie Sicht auf Teile des Allerwertesten hat auch Geschäftemacher inspiriert. Maurerdekolleté: Diesen ganz speziellen Poausschnitt gibt es nun auch als Sparbüchse (sic!) zu kaufen. Mit einschlägigem Sound beim Münzeinwurf.

Der Rest ist Schweigen.