Erst kommt die Vorhut, dann der Rest der Gang. Bis zu 20 Exemplare des Passer domesticus, hierzulande Spatz (oder Hausspatz) genannt, landen auf dem Balkongeländer. Nach einer kurzen Akklimatisierungsphase bevölkern sie den Balkon, hüpfen tschilpend auf und ab und suchen bei den Topfpflanzen Nahrung. Nicht nur dort. Auch der Tisch wird von der Gang heim- und nach Bröseln oder anderen Speiseresten abgesucht. Die Gegenwart von Menschen? Ist den beidbeinig hüpfenden Vögeln piepegal. Sie agieren und blicken frech, unbeschwert, verwegen, was an den Godard-Film "Die Außenseiterbande" denken lässt. Aber auch an Marlon Brando. Plötzlich fliegen wie auf Knopfdruck alle Spatzen weiter. Tschilp, tschilp: Der nächste Balkon muss inspiziert werden.
Marlon Brando auf dem Balkon
