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Mit Kasperl im Zug

Martin Behr

Keine Sitzplätze mehr frei außer jene direkt beim Kinderbereich im ÖBB-Railjet. Dort, wo Vorschulkinder auf Stufen sitzen und mit großer Begeisterung dem Treiben des Kasperls auf einem Bildschirm zusehen: "Zählen wir geschwind, wie viele Finger es sind." Bis fünf wird laut mitgezählt. Dann muss jemand aus dem Zauberschloss befreit werden und die Animationsversuche von Kasperl werden wieder (lautstark) belohnt. Amüsante Erinnerung an die eigenen Kindheitstage. Heinz Conrads hatte ja doch recht: "Den Wurschtl kann keiner derschlagen". Schlafen oder arbeiten im Zug ist bei dieser Begeisterung freilich ein Ding der Unmöglichkeit. Nach zweieinhalb Stunden Kasperl im Loop ist man fast geneigt, mitzuzählen: "Ein, zwei, drei, vier, füüüüüüüüüünf!"