Man dachte, er sei überwunden. Der Brauch, über Aufkleber am Autoheck, deren Inhalte allesamt dem Geist der Provokation entsprungen sind, sich anderen Verkehrsteilnehmern mitzuteilen. "Mein Hobby: Igeln", "Ich kaufe Ihren Schrott auf" oder etwa "Hetzt die Gleiter". Aus Gründen der politischen Korrektheit (und wohl auch aus Lackschutzgründen) waren die einschlägigen Pickerln zuletzt so gut wie verschwunden. Wenn schon Aufkleber, dann "Kevin an Bord" oder andere Hinweise auf mitfahrende Kleinkinder. Wodurch sich seit geraumer Zeit wieder Pickerl mit folgendem Text häufen: "Kein Balg mit Scheißnamen an Bord." Kinderfeindlich? Elternfeindlich? Derbe Ironie? Sicher ist: Das Autoheck ermöglicht wieder Charakterstudien.
Raue Sprüche an Bord

